Eine Studie untersucht die Wasserversorgung der Freiburger Alpen und die zu ergreifenden Massnahmen, um einer nächsten Trockenheit rechtzeitig begegnen zu können. Die Umfrage bei den 602 Alpbetrieben mit 1428 Alphütten zeige auf, dass Handlungsbedarf bestehe, stellte Frédéric Ménétrey, Geschäftsführer des Alpwirtschaftlichen Vereins (FAV), in einer ersten Analyse fest.

Dieser Sommer ist gesichert

Im Juli diesen Jahres kamen erneut Befürchtungen auf, dass sich die Wasserknappheit auf den Freiburger Alpen wie im Dürresommer 2018 wiederholen könnte. Damals mussten 15 Alpweiden mit insgesamt 422 000 Liter Wasser versorgt werden. 196 Flüge mit Armeehelikoptern und 156 Flüge von Privaten waren notwendig, um den Alpbetrieb aufrecht zu halten. Dieses Szenario dürfe sich nicht mehr wiederholen, hielten die Beteiligten nach dem Notfalleinsatz Helios fest. Die Umfrage wurde im Rahmen eines Projekts der Interreg Alp@venir durchgeführt und wird von Bund und Kanton finanziell unterstützt. Die vollständige Auswertung der Ergebnisse erfolgt im Herbst. Dank der ergiebigen Regenfälle der letzten Wochen ist die Wasserversorgung für den Alpsommer 2019 gesichert.

Die Ergebnisse beunruhigen

Die Fragebogen wurden an 602 Alpbetriebe verschickt, berichtete Frédéric Ménétrey, gegenüber der BauernZeitung. 315 Bewirtschafter (52 Prozent) haben geantwortet. Besorgniserregend sei, dass fast 200 Alphütten nicht über genügende Wasserquellen verfügten. Davon sind 30 Prozent knapp genügend und 18 Prozent ungenügend. Laut Ménétrey ist diese Situation insbesondere auf die trockenen Winter zurückzuführen. Bei der heurigen Alpinspektion in der Region Moléson sei fast auf jeder Alp eine Tränkestelle angetroffen worden, die kein Wasser mehr führte. «Es ist nicht das Wasser, das auf den Alpen fehlt. Oftmals ist es nicht mehr dort, wo vor Jahrzehnten die Quellfassungen realisiert wurden», sagte er. Es drängten sich Sanierungen auf.

 

Grossteils eigene Quellen

81 Prozent der Alpbetriebe, welche geantwortet haben, verfügen über eigene Quellen; 31 Alpen verfügen über Zisternen als Wasserquelle, 58 Alpbetriebe sind an der öffentlichen Wasserversorgung angeschlossen.

Die 606 Alpbetriebe im Kanton Freiburg zählen gesamthaft 23 076 Normalstösse, das sind durchschnittlich 38,3 pro Betrieb.