Allein über die Webseite Coop.ch hat der Detailhändler vergangenes Jahr mehr als 1,1 Millionen Bestellungen entgegengenommen, wie der Leiter der Direktion Trading, Daniel Stucker, am 15. Februar gegenüber den Medien erklärte. «Besonders gefreut hat uns, dass auch unser Frischesortiment gut ankommt», sagte er. Damit ist beispielsweise frischer Fisch gemeint, quasi von der Theke.
1 Million Artikel als Zielmarke
Und auch beim Onlineshop Microspot, mit dem Coop den Umsatz auf 358 Millionen von 334 Millionen im Vorjahr steigern konnte, habe man Marktanteile gewonnen. Insbesondere bei der Heimelektronik und bei den nichtelektronischen Non-Food Kategorien, bei denen beispielsweise Haushaltsartikel, Kosmetika oder Produkte für Babys dazugehören, habe man um 21 Prozent zugelegt. Ziel ist es laut den Verantwortlichen nun, das Sortiment auf eine Million Artikel auszuweiten.
Doch auch der erst im Herbst neu lancierte Onlineshop von Coop City habe bereits zur Steigerung beigetragen. «Und wir rechnen damit, dass die Online-Umsätze weiter steigen», so Stucker.
Die Kombination ist entscheidend
Aber die Präsenz Online ist laut Stucker nicht nur für das Verkaufen von Waren wichtig, sondern auch für das Prinzip «Omni-Channel», also die Kombination verschiedener Kanäle. Als Beispiel nannte er etwa das «Online-Schminkerlebnis» auf der Webseite der Import-Parfümerie. Dort kann man die Produkte von L'Oréal virtuell ausprobieren und sich «online schminken», bevor man in den Laden geht, um die Produkte einzukaufen.
Trotz der guten Entwicklung der Online-Kanäle betonte Stucker, dass man künftig «sowohl in Online- als auch in stationäre Kanäle investieren» wolle. So sei für dieses Jahr etwa bei Interdiscount ein grosses Ladenbauprojekt im Gange. Ein erster Pilotladen im neuen Kleid soll bereits 2022 eröffnen.
Sturm auf die Läden
Denn laut dem Leiter Handel stellte Coop nach Aufhebung der Lockdowns sehr schnell fest, dass die Menschen wieder in die Läden stürmten. Die Kundenfrequenzen seien nach Aufhebung der Lockdowns sprunghaft angestiegen. «Denn zentral ist auch die Beratung», sagte er.
«Ein weiteres Indiz, dass Verkaufsstellen auch in Zukunft wichtig sind, ist auch das Click&Collect-Format» erklärte Stucker. Dabei bestellen die Kunden ihre Waren zwar online, holen sie aber im Laden ab. In diesem Bereich hätten die Umsätze ebenfalls deutlich zugenommen.
Über 5 Prozent mehr Umsatz
Insgesamt erzielte Coop im vergangenen Jahr einen Umsatz von 31,9 Milliarden Franken, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 5,4 Prozent entspricht. Dabei entfielen 19,6 Milliarden auf den Detailhandel, 13,7 Milliarden erzielte Coop mit dem Bereich Grosshandel und Produktion. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 559 Millionen Franken nach 539 Millionen im Vorjahr.
Coop sei gut ins aktuelle Jahr gestartet und für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich, sagte eine Sprecherin. «Im Vergleich zum Vorjahr sind alle unsere Fachformate geöffnet und wir verzeichnen eine gute Kundenfrequenz.» Und auch bei den Coop-Restaurants, die stark unter den pandemiebedingten Schliessungen gelitten hatten, spüre man nun «eine positive Entwicklung».
2022 als Jahr der Erholung
Für 2022 dürften nach Einschätzung der Verantwortlichen die Bereiche Online und Grosshandel weiter wachsen. Diese Bereiche waren bereits 2021 Wachstumstreiber, während die Umsätze bei den Supermärkten gegenüber dem Vorjahr etwas sanken. Wegen der Hamsterkäufe und fehlendem Einkaufstourismus war allerdings das Vergleichsjahr 2020 auch enorm stark. Insgesamt werde man «stabil» aus der Coronakrise kommen, so die Sprecherin.