Der eine oder andere Kuhmilchproduzent hat in den letzten Jahren auf die Nischenproduktion von Schaf- oder Ziegenmilch umgestellt. Denn der Preis für diese Milch ist generell sehr gut, da sie als Spezialität gilt. Bei der Schafmilch liegt der ausbezahlte Preis zwischen 2,50 und 3 Franken. Doch dieser scheint nun in Gefahr zu sein.

B-Preis eingeführt

Dies jedenfalls befürchten kleinere Verarbeiter. Sie ärgern sich darüber, dass die Emmi-Verarbeiterin Biomolkerei Biedermann aus Bischofszell TG den Preis bei den Produzenten zu drücken versuche. So habe Biedermann einen «Exportmilchpreis» eingeführt, der bei rund Fr. 2.20 liege. Seit Biedermann zur Emmi gehöre, versuche die Biomolkerei den Preis zu drücken. So wie das bereits die Emmi gemacht hatte, als sie selber noch Schafmilch verarbeitete, erklärt Schafhalter Urs Mischler. «Es ist schade, dass gewisse Grossverarbeiter versuchen, einen Überschuss auszuweisen, nur damit sie den Preis drücken können.» Ruedi Hochstrasser, Geschäftsführer der Biomolkerei Biedermann, nimmt dazu folgendermassen Stellung: «Denen, die wachsen wollen, haben wir offeriert, dass sie für unsere Exportprodukte produzieren können, zu einem tieferen Preis». Die Menge, die die Produzenten in diesen Kanal liefern, sei begrenzt. «Wir haben ein klares Mengenreglement und schauen, dass unsere Lieferanten genau die benötigte Milchmenge liefern können», so Hochstrasser.

Jasmine Baumann

Die ausführliche Berichterstattung finden Sie in der aktuellen Ausgabe der BauernZeitung vom 9. Februar.