Die Hälfte derjenigen Bäuerinnen und Bauern, die in der Schweiz einen Betrieb leiten, sind älter als 50 Jahre. Das Bundesamt für Landwirtschaft BLW spricht von einer Generationenlücke, die es weltweit in der Landwirtschaft gebe. Daher hat die FAO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen mit Schweizer Unterstützung die Gründe dafür untersucht. Man wollte zudem herausfinden, was das Berufsfeld attraktiver machen könnte.
Zu viel Arbeit, zu wenig Status und Perspektive
Die Ergebnisse kann man gemäss BLW folgendermassen zusammenfassen:
- Die Landwirtschaft erscheint nicht als attraktive Existenzgrundlage
- Landwirtschaft wird mit harten Arbeitsbedingungen,
- niedrigem sozialen Status und
- tiefem Einkommen verbunden
- Jungen Unternehmer haben Probleme, sich in diesem Sektor zu etablieren. Es fehle etwa der Zugang zu finanziellen Mitteln, Land und Absatzkanälen
Was Junglandwirtinnen und Junglandwirte beschäftigt
Das Fachmagazin «die grüne» hat den Schweizer Junglandwirten unter dem Titel «Young Farmers» eine ganze Heftserie gewidmet. Aktuell beschäftigt sich «die grüne» mit Junglandwirtinnen.
Wissen darf nicht verloren gehen
Auf der anderen Seite gibt es drei Haupterkenntnisse dazu, wie man junge Menschen dabei unterstützen und sie motivieren zu können, in der Landwirtschaft zu arbeiten:
- Es braucht politische Mitbestimmung
- Es braucht finanzielle Anreize
- Es braucht Möglichkeiten, damit sich die junge und die alte Generation austauschen können. So könne man verhindern, dass durch die Generationenlücke Wissen verloren geht.
Weiter brauche es eine Förderung neuer Technologien und der landwirtschaftlichen Ausbildung, wobei ein starker Fokus auf unternehmerische Fähigkeiten zu legen sei.
Das Image muss sich bessern
Neben diesen Rahmenbedingungen sieht das BLW auch Handlungsbedarf beim Image der Landwirtschaft. Das müsse sich sowohl in den Medien als auch in der Gesellschaft als Ganzes verbessern.
Für die nötige Transformation der Land- und Ernährungswirtschaft seien junge Menschen sehr wichtig, betont das Bundesamt.
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Das tut der Bund
Von Bundesseite gibt es die Starthilfe für Junglandwirtinnen und Junglandwirte unter 35 Jahren. Es handelt sich dabei um einen zinslosen in Investitonskredit.
Weiter vorgesehen seien eine Modernisierung des Pachtrechts, die Erleichterung des Quereinstiegs und die Förderung neuer Produktionsformen wie Insekten und Algen.