Das Hauptobjekt des neuen Kompetenzzentrums für Rohmilchprodukte wird der Käse sein, z. B. Gruyère AOP, Appenzeller, Emmentaler AOP, Tête de Moine AOP. Es handelt sich um die sechste Versuchsstation, die Agroscope in Zusammenarbeit mit Kantonen und Brachen aufbaut, teilt das Forschungsinstitut mit.
Mikroorganismen im Fokus
Die ersten Versuche werden sich gemäss Mitteilung insbesondere mit der Mikrobiota von Rohmilch und Rohmilchkäse befassen. Man wolle diese Gesellschaft von Mikroorganismen besser verstehen und ausserdem den Einfluss verschiedener Wärmebehandlungen auf die für den Menschen gesunde Molkeproteine. Dies, um sie in der Zukunft verstärkt in Lebensmitteln nutzen zu können.
Allgemein wird das Ziel verfolgt, die Vorteile der Mikrobiota zu maximieren und die damit verbundenen Risiken zu minimieren. Schliesslich mache die Vielfalt von Mikrooganismen Rohmilchprodukte nicht nur schmackhaft und gesund, der Käse müsse auch die gleichen Anforderungen bezüglich Lebensmittelsicherheit erfüllen, wie jener aus pasteurisierter Milch.
Erfolgreiche Partnerschaft für die ganze Branche
Agroscope lobt das neue Kompetenzzentrum als erfolgreiche Partnerschaft mit dem Kanton Freiburg und der Praxis. Über eine externe Begleitgruppe sei die Branche beteiligt, namentlich verschiedenen Milch- und Käseorganisationen, die Beratungsplattform CASEi und die Beratungszentrale Agridea.
So könne mit allen Akteuren gemeinsam neues Wissen generiert und direkt in der Praxis genutzt werden.
Moderne Infrastruktur im Kanton Freiburg
Mit Option auf Verlängerung bis 2032 ist die Vereinbarung zwischen dem Kanton Freiburg und Agroscope auf acht Jahre befristet. Die Zuständigkeiten sind laut Mitteilung folgendermassen aufgeteilt:
- Kanton Freiburg: Versuchsinfrastruktur, Techniker(innen), Wissenstransfer in der Aus- und Weiterbildung (via Landwirtschaftliches Institut Grangeneuve)
- Agroscope: Konzeption, Durchführung und Auswertung der Forschungsarbeiten, wissenschaftliches Personal
Was die Infrastruktur angeht, soll das neue Betriebsgebäude des Landwirtschaftsbetriebs von Grangeneuve wesentlicher Bestandteil des Kompetenzzentrums sein. Langfristig werde es auch vom neuen Gebäude der Liebefeld Kulturen AG und mittelfristig von einer neuen Schulkäserei profitieren.