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Ein bisschen Frühling lag am vergangenen Samstag, 25. Januar, bei strahlend blauem Himmel in der Luft. Das passte zum Anlass: Am Strickhof Wülflingen konnten 104 Frauen und ein Mann ihre Fachausweise der Berufsprüfung zur Bäuerin bzw. zum bäuerlichen Haushaltsleiter entgegennehmen. Nachdem sie die entsprechenden Prüfungen bereits im letzten Herbst abgelegt hatten, waren sie in feierlichem Rahmen im Beisein von Partnerinnen und Partner, Lehrerschaft und Expertinnen nochmals zusammengekommen.
Vielfalt als Bereicherung
Eine erste Gratulantin war Anne Challandes, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes (SBLV). Dabei hob sie die Vielfalt hervor. Nicht nur, was die im Lehrgang behandelten Themen angeht, sondern auch die sehr unterschiedlichen Lebensläufe der Absolvent(innen). «Diese Vielfalt ist eine Bereicherung, keine Patentlösung, die auf alle gleich und starr angewendet werden kann», sagte Challandes. «Seien Sie offen für neue und vielleicht unerwartete Wege», ermunterte sie die Diplomand(innen).
Rucksack voller Wissen
Für einen vielfältigen Lebenslauf stand Gastreferentin Priska Zellweger: Die Bauerntochter aus dem Kanton Nidwalden hatte als Erstberuf Metzgerin gelernt. Es folgten eine Kochlehre, ein Aufenthalt auf einem Mutterkuhbetrieb in Irland sowie in London ein Praktikum bei Anton Mosimann, dem Lieblingskoch der Queen. Zellweger bildete sich laufend weiter, zur Bäuerin FA, zur Betriebsleiterin sowie zur Meisterlandwirtin. Zu Hause ist sie in Gossau ZH, wo sie mit ihrem Mann in dritter Generation eine Metzgerei führt. «Ein Rucksack gefüllt mit Wissen hilft, wenn Orkane kommen», resümierte Zellweger. Man könne nur gut in dem sein, wofür man brenne.
Spitzennoten erreicht
Chefexpertin Christine Gerber gratulierte den Absolvent(innen) für ihre Topleistungen. Elf von ihnen erreichten eine Note von mindestens 5,5:
- Note 5,8: Fabienne Graf, Buus BL.
- Note 5,6: Karin von Burg, Selzach SO; Sara Flühler, Oberdorf NW.
- Note 5,5: Fabienne Betschart, Ennenda GL; Léonie Johner-Bigler, Kerzers FR; Sonja Odermatt, Stans NW; Lea Widmer, Domat/Ems GR; Leonie Portmann, Root LU; Corina Kaufmann, Aarwangen BE; Selina Bircher, Sursee LU; Mirjam Zumbühl-Koch, Birrwil AG.
Die Absolvent(innen) kommen aus 18 verschiedenen Kantonen. Die jüngste Kandidatin ist 21, die älteste 43 Jahre alt. Gerber wies auf den bunten Strauss von 46 verschiedenen Berufsabschlüssen hin – von Automechanikerin über Laborantin bis Sozialpädagogin. «Es ist eindrücklich, welch unterschiedliches Wissen in die Landwirtschaft hineingebracht wird.»
«Packt es an!»
Der Zürcher Nationalrat Martin Hübscher ermutigte die Frischdiplomierten, sich mit Mut und Entschlossenheit dem weiteren Weg zu stellen. «Landwirtschaft erfordert Ausdauer und Anpassungsfähigkeit», so der Meisterlandwirt. Dabei sei Mut eine wesentliche Tugend, die helfe, das Potenzial zu entfalten und für Überzeugungen einzustehen. Zudem brauche es Mut, um auch mal anderen etwas zuzumuten. Zum Schluss ermunterte Martin Hübscher die Bäuerinnen dazu, auch die Höhere Fachprüfung zu absolvieren. «Wir brauchen Frauen auf der höchsten Stufe», sagte er. «Nehmt den Mut und packt es an.»