Die Ergebnisse der alle zwei Jahre durchgeführten Demoscope-Umfrage des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) zeichnen ein ganz anderes Bild, als die Schweizerinnen und Schweizer, die gleich nach der Öffnung der Grenzen scharenweise zum Einkaufstourismus aufbrachen –und da die Befragung repräsentativ ist, besteht Hoffnung, dass es um die Haltung der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten gegenüber der inländischen Landwirtschaft doch nicht so schlecht bestellt ist.
Herkunft der Lebensmittel ist wichtig
Gemäss der Umfrage geben satte 93 Prozent der Teilnehmenden an «wenn immer möglich» Schweizer Landwirtschaftsprodukte zu kaufen. Als wichtigste Gründe für die Bevorzugung inländischer Ware wird die Unterstützung der Schweizer Bauern und die hohe Qualität der Produkte genannt, gefolgt von einem Zusammenzug aus Ökologie / Umweltschutz / Bio und Nachhaltigkeit.
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Unterschiede je nach Kategorie
Aufgeschlüsselt nach Produkten zeigen sich allerdings klare Unterschiede. So sind den Befragten vor allem Schweizer Eier wichtig (78 Prozent Zustimmung). Weniger wichtig ist die Herkunft «Schweiz» bei Milch und Frischmilchprodukten (64 Prozent) für andere Kategorien: Kartoffeln (61 Prozent), Fleisch ohne Wurstwaren (59 Prozent). Bei Käse, Honig, Gemüse und Wurstwaren ist die Schweizer Herkunft für weniger als die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer für den Einkauf prioritär.
Hohes Vertrauen
Die Umfrage des BLW beschäftigte sich auch damit, wie die befragten Konsumentinnen und Konsumenten die einheimische Landwirtschaft beurteilen. Die Ergebnisse sind erfreulich:
- 92 Prozent gaben an, die Schweizer Landwirtschaft sei vertrauenswürdig.
- Für 89 Prozent ist sie konsumentennah.
- Aus Sicht von 86 Prozent der Befragten ist die inländische Produktion umweltgerecht.
- 84 Prozent finden sie zeitgemäss.
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Mit 78 Prozent sagte eine Mehrheit, sie würden Schweizer Landwirtschaftsprodukten eher vertrauen als Ware aus dem Ausland. Dies vor allem wegen höherer Standards oder Anforderungen bzw. besserer Produkte, aufgrund strengerer Vorschriften, Kontrollen oder Gesetze. Eine weitere Topantwort in dieser Kategorie war das Vertrauen in Produkte und Produzenten.
Preis verliert an Bedeutung
Befragt nach der generellen Einkaufspriorität liegt die regionale Herkunft mit 48 Prozent Zustimmung vor dem Preis (19 Prozent). Im Vergleich zu den Zahlen von 2019 habe die Regionalität deutlich an Bedeutung gewonnen, wie auch Bio im Vergleich zum Kriterium Preis. Generell sei der Preis weniger wichtig geworden.
Zusammenfassend hält das BLW fest, dass lokale Produkte – im Idealfall in Bio-Qualität – bevorzugt werden. Regionale Herkunft und Bio würden sich nicht konkurrenzieren.
Die Pandemie beeinflusst das Einkaufsverhalten
Im Weiteren bestätigt die Demoscope-Umfrage, was bereits früher festgestellt worden war: Die Corona-Pandemie veränderte das Einkaufsverhalten. So achte man vermehrt auf Schweizer Herkunft, kaufe lokaler und gesünder ein und lege mehr Vorräte an. Zwar besuchen noch immer 4/5 der Befragten einen Detailhändler, an zweiter Stelle folgen aber mit 16 Prozent Angebote der Direktvermarktung (Hofladen, Wochenmarkt u. a.).
Details zur Umfrage
Die Demoscope-Umfrage wird alle zwei Jahre vom Bundesamt für Landwirtschaft durchgeführt, um die Wahrnehmung der heimischen Land- und Ernährungswirtschaft in der Schweizer Bevölkerung zu untersuchen. Befragt wurden im Februar 2021 1'074 Personen über 15 Jahren in der Deutschschweiz und der Romandie. Die Antworten aus dieser Stichprobe wurde nach Region, Alter und Geschlecht gewichtet,