Wie die deutsche Bundesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken erklärt, befasst sich die Glyphosatforschung aktuell aber noch mit den Auswirkungen des Breitbandherbizides unter anderem auf Bakterien in der Tierhaltung. Dabei soll auch geklärt werden, ob durch die in entsprechenden Pflanzenschutzmitteln enthaltenen Wirkstoffe Resistenzen verursacht werden könnten.
Forschungsprojekt läuft
Das von der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) Hannover mitbetriebene Projekt „Auswirkungen von Glyphosat auf aus Tierhaltungen stammende Bakterien“ läuft der Bundesregierung zufolge noch bis Ende März 2019; Projektergebnisse zur Beantwortung der Resistenzfrage lägen noch nicht vor. Mit einer erhöhten Nitratkonzentration aufgrund antibiotischer Wirkung lasse sich Glyphosat indes nicht in Verbindung bringen. Sowohl Hemmung als auch Stimulierung der bakterienbasierten Nitrifikation seien festgestellt worden, so die Regierung. Somit ergebe sich ein uneinheitliches Bild.
Was die Wirkung auf den Menschen betrifft, geht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nach Angaben der Bundesregierung davon aus, dass biologische Membranen wie die Blut-Hirn-Schranke, die Plazentaschranke oder die Blut-Milchdrüsenschranke von dem Wirkstoff grundsätzlich überwunden werden können. Dies treffe auf viele Pflanzenschutzmittelwirkstoffe zu und werde in toxikologischen Untersuchungen bereits routinemässig berücksichtigt. Es ergebe sich nach Einschätzung des BfR jedoch kein Änderungsbedarf an der bestehenden Bewertung zu Glyphosat. Eine betreffende Veröffentlichung sei auch in die Risikobewertung bei der jüngsten Genehmigung eingeflossen.
Glyphosat-Alternativen gut abbaubar
Positiv beurteilt die Bundesregierung die Forschungsergebnisse über die Wirkstoffalternativen. Sowohl Pelargonsäure als auch Maleinsäurehydrazid ließen sich schnell abbauen. Verwiesen wird auf Befunde des Umweltbundesamtes (UBA). Anhand von Laborstudien sei belegt, dass bei Pelargonsäure innerhalb von drei Tagen eine Zersetzung um die Hälfte erfolge. Bei dem Wachstumsregulator Maleinsäurehydrazid dauere der Abbau im Boden einen Tag.
AgE