Eine alte afrikanische Bewässerungstechnik gewinnt in Zeiten von Dürre und Wasserknappheit an Aktualität. Eine Analyse von Slow Food Deutschland zeigt, dass über 20 Prozent der untersuchten Gärten in Afrika mit Terrakotta-Gefässen bewässert werden. Dabei werden die Tongefässe eingegraben und mit Wasser gefüllt. Wegen der Durchlässigkeit des Tons wird das Wasser dann langsam an die umliegenden Pflanzen abgegeben.
«Jeder Topf versorgt eine Fläche, die etwa dreimal so gross ist wie sein Durchmesser, und muss je nach Wetter und Boden alle fünf bis zehn Tage aufgefüllt werden», heisst es dazu in einem Bericht von Slow Food Deutschland: «Das macht die Bewässerung einfacher und weniger arbeitsintensiv.»
Oberfläche bleibt trocken
Ein Vorteil dieses Systems liegt laut der Untersuchung darin, dass nur ein geringer Teil des Wassers verdunstet. Ausserdem gelangt das Wasser direkt zu den Wurzeln der Pflanzen, die dann so viel aufnehmen, wie sie benötigen. Der Oberboden bleibt dabei trocken, so dass kaum Unkräuter aufkommen. Insgesamt beziffert der Bericht die Wassereinsparung auf 50 bis 70 Prozent.
Die Technik könne nicht nur in kleinen Familiengärten, sondern auch auf grossen Farmen eingesetzt werden. Die Töpfe selbst können vor Ort von der Bevölkerung hergestellt werden. Die Methode sei damit «zugänglich, nachhaltig und relativ kostengünstig», auch sei die Produktion der Gefässe in die lokale ländliche Wirtschaft integriert und verwende nur lokale Ressourcen.
«Es handelt sich um eine uralte Technik, die in vielen verschiedenen Kulturen auf dem gesamten afrikanischen Kontinent verbreitet ist», fasst der Bericht zusammen. Im Rahmen des Projekts «10'000 Gärten für Afrika» soll sie nun weiterverbreitet werden.