Der Schweizer Bauernverband instrumentalisiere die Bio-Bäuerinnen und Bauern und überschreite damit als Dachverband klar seine Kompetenzen, schreibt Bio Suisse in einer Mitteilung. Damit bezieht sich der Verband auf die heute vom SBV präsentierten Argumente gegen die Trinkwasser- und die Pestizidverbots-Initiative.
Klare Ja-Parole an der DV
«Während bei der Pestizidfrei-Initiative zumindest ein Teil der Bio-Betriebe diese unterstützt, ist das Feld bei der Trinkwasserinitiative – von Einzelmasken abgesehen – sehr geschlossen dagegen», zitiert Bio Suisse Markus Ritter von der heutigen Medienkonferenz. Diese Behauptung sei tatsachenwidrig, da die Bio-Suisse-Delegierten im letzten November mit einer klarer Mehrheit die Ja-Parole zur Pestizidverbots-Initiative beschlossen haben und der Verband etwa 95 Prozent der Bio-Bäuerinnen und Bauern in der Schweiz vertrete.
Natürlich stehe es indes jedem frei, sich für oder gegen die Pflanzenschutz-Initiativen zu engagieren. Jedenfalls mit den den regulären Mitteln jeder Kampagne, aber ohne spezielle Bio-Plakate, -Flyer, -Social Media usw.
Keine der Initiativen verlangt überall Bio
Weiter hält Bio Suisse fest, dass keine der Initiativen den Biolandbau als flächendeckende Lösung anstrebe – obwohl dies immer wieder behauptet werde. Auch würden Bio-Hilfsstoffe entgegen anders lautender Behauptungen nicht verboten, wie aus den Argumentarien der Initianten hervorgehe. Diese gelte es zu berücksichtigen.
Kein Betrieb müsste wegen der Initiativen auf Bio umstellen, heisst es in der Mitteilung. Man könne auch bei einer Annahme weiter IP-Suisse-Getreide produzieren, wie es beispielsweise bereits heute Fredy Hiestand AG mache und ihre Produkte als «pestizidfrei» vermarktet. Die Wahlfreiheit für Konsumentinnen und Konsumenten bleibe bestehen.
Nicht die einzige Lösung
Für die Anliegen der Initiativen sei Bio eine gute Lösung, aber nicht die einzige – dies auch unabhängig vom Ergebnis des Urnengangs im Sommer: «Bio Suisse wird, unabhängig vom Ausgang am 13. Juni, eine wichtige Rolle spielen beim nötigen Wandel der Landwirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit», schliesst die Mitteilung.
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