Gewisse Neobiota, also Pflanzen, Tiere oder Mikroorganismen aus dem Ausland, verursachen bereits heute Schäden in der Landwirtschaft oder könnten es in Zukunft tun. Um sie besser in den Griff zu bekommen bzw. um Schäden zu vermeiden, haben Agroscope, der Kanton Tessin und Agridea eine Vereinbarung mit einer Laufzeit von acht Jahren unterzeichnet.
Neue Projekte ganzheitlich angehen
Wie in einer Mitteilung ausgeführt wird, geht es um die Zusammenarbeit dieser drei Einrichtungen bei der Erforschung von für die Landwirtschaft potenziell gefährlichen Neobiota. Am Forschungscampus Cadenazzo wirke auch die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) mit. «Durch diese Kooperationen und auch dank immer mehr Drittmitteln können neue Projekte in Angriff genommen werden», schreiben die Partnerorganisationen. Dabei hält man einen ganzheitlichen Ansatz für unerlässlich.
Den Feind besser kennen
Da die Prävention billiger ist als die Bekämpfung etablierter eingeschleppter Schädlinge, wird proaktives Handeln grossgeschrieben. Das setze allerdings voraus, dass die Verbreitungsmechanismen der Zielarten bekannt sind. Um dieses Wissen zu erarbeiten, spannen Agroscope, der Kanton Tessin und Agridea zusammen.
Einfallstor und Freiluft-Labor
Dass ausgerechnet im Kanton Tessin so intensiv zu Neobiota geforscht wird, hat einerseits mit dem dortigen, südlichen Klima zu tun und andererseits mit der geografischen Lage des Kantons in unmittelbarer Nähe zu Italien. Das sei nämlich eines der am stärksten von eingeschleppten Arten betroffenen Länder Europas. Zusammenfassend sei das Tessin nicht nur das wichtigste Einfallstor für Neobiota in die Schweiz, sondern auch eine Art Freiluft-Forschungslabor, in dem sich Bekämpfungsstrategien entwickeln lassen. Das Ziel ist es, diese später im ganzen Land anwenden zu können.