So mancher fragt sich, wie das diesjährige Futterbaujahr werden wird und welche Strategie zur besten Grundfutterqualität führen wird. Während der Standort mit Boden, Klima und Topografie vorgegeben ist, lässt sich die Qualität mithilfe der Berücksichtigung einiger Punkte wie Nutzung, Düngung und Pflegemassnahmen beeinflussen.
Wenig Sonne, wenig Zucker
Der Schnittzeitpunkt beeinflusst den Nährstoffgehalt und den Futterertrag wesentlich. Der im letzten Frühjahr häufig fehlende Zucker war der mangelnden Sonne geschuldet. Am meisten Zucker hat sich nach zwei bis drei Tagen sonnigem Wetter angesammelt. Folglich sollte, wenn möglich, immer am Ende einer Schönwetterperiode und nicht bereits am Morgen des ersten Sonnentages gemäht werden.
Eine Schnitthöhe von 7 bis 10 cm wirkt sich positiv auf die Grundfutterqualität aus. Die jungen Blätter sind weniger verholzt und weisen bessere Gehalte auf. Werden die Erntemaschinen auch auf diese Höhe eingestellt, ist die Futterverschmutzung sehr gering. Weiter treiben horstbildende Gräser, wie Italienisch Raigras, Knaulgras und Wiesenschwingel anschliessend schneller aus, da mehr Reservestoffe und Blattmasse zur Photosynthese vorhanden sind. Können die Mähwerke nicht auf die gewünschte Höhe eingestellt werden, schaffen technische Anpassungen wie Hochschnittkufen Abhilfe.
Lücken übersäen
Eine gute botanische Zusammensetzung, die mit dem Standort und der örtlichen Bewirtschaftung zusammenspielt, ist zwingend für eine top Grundfutterqualität. 300er und 400er-Mischungen mit Englisch Raigras, Wiesenschwingel, Knaulgras und Klee sind nutzungselastischer als 200er-Mischungen mit Italienischem Raigras.
Sie werden auf dem Feld weniger schnell alt und haben so ein längeres Erntefenster. Dies wird in Anbetracht der starken Wetterschwankungen für viele Betriebe immer wichtiger. In jedem Fall sind dichte, breit zusammengesetzte, grasbetonte Beststände produktiv und robust. Vorhandene Lücken, z.B. durch Mäuseschäden, sollten bereits übersät sein.
Gemeine Rispe zurückdrängen
Falls die verstrichene Schönwetterperiode nicht für Pflegearbeiten genutzt wurde, sollte jetzt reagiert werden. Aktuell empfiehlt sich die Übersaat mit Englischem oder Italienischem Raigras. Diese laufen schnell auf und können rasch mit dem Altbestand mithalten. Diese Bestände sollten frühzeitig genutzt werden.
Gezielte Übersaaten mit langsam auflaufenden Arten wie Knaulgras, Rohrschwingel, Wiesenrispe sollten auf den Spätsommer geplant werden. Lückenfüller wie Ehrenpreis und Gemeine Rispe können jetzt mit einem Striegeleinsatz oder einer Frühlingsweide zurückgedrängt werden. Im jungen Stadium werden unerwünschte Gräser (Gemeine Rispe) und Kräuter gut von den Kühen gefressen. Die unerwünschten Gräser werden so zurückgedrängt und ein Versamen wird verhindert. Bei Schnittwiesen mit einem hohen Anteil an Gemeiner Rispe hilft ein früher Heu- oder Silageschnitt vor dem Versamen.