In den meisten Regionen sind die Temperaturen noch tief, die Böden wassergesättigt. Vermehrte Sonnenstunden sind in Sicht, der Temperaturanstieg ist jedoch harzig. Solange die Tagesdurchschnittstemperaturen nicht dauerhaft auf über 5 °C steigen, dürfen Hofdünger nur bedingt ausgebracht werden (vor allem auf Weideflächen, kantonale Vorgaben beachten). Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Grünlandpflege und den Weidebeginn zu planen und die Bestände zu kontrollieren.

 (Bild: agrometeo.ch)

Bestände zur gezielten Pflege vorgängig beurteilen 

Um die einzelnen Parzellen gezielt zu pflegen, sollten diese jetzt kontrolliert werden. Kurz vor Vegetationsbeginn gilt es die Bestände nach folgenden Kriterien zu beurteilen:

  • Wie gross ist der Anteil Lücken im Bestand?
  • Weshalb sind die Lücken entstanden? (Mäuseschäden, Trittschäden oder Spurschäden)
  • Haben die Pflanzen durch den Frost den Bodenschluss verloren?
  • Gibt es staunasse und überflutete Bereiche? Sind die Drainagen intakt?
  • Sind Gräser abgestorben?
  • Wie stark ist der Bestand verfilzt?
  • Welchen Anteil haben Unkräuter und Ungräser wie die Gemeine Rispe?
  • Sind Nährstoffmangelsymptome ersichtlich?

Mit dem Sästriegel Mäuseschäden einebnen

Durch die Beurteilung der Bestände können Pflegemassnahmen abgeleitet werden, welche vor Vegetationsbeginn oder im späteren Verlauf der Saison getätigt werden können. Über das Vorgehen im Einzelfall gibt das Merkblatt 5 der AGFF Auskunft (siehe Link am Ende des Textes). Das Futterbaujahr 2024 hat vielerorts Spuren hinterlassen. Aufgrund des nassen Herbstes waren diese schwierig auszubessern. Auch die Mäuse haben im Winter in einigen Regionen starke Schäden angerichtet.

Um die Grasnarbendichte zu fördern und Futterverschmutzung zu reduzieren, sind betroffene Bestände, sobald es die Befahrbarkeit erlaubt, zu pflegen. Mithilfe eines Sästriegels können Mäuseschäden eingeebnet und punktuell übersät werden. Hochgefrorene Bestände können durch Walzen rückverfestigt werden.

Die Bestockung fördern

Sobald die Temperaturen es zulassen, sollten kurze Bestände mit 20 m3/ha Rindergülle angedüngt werden. Das fördert die Bestockung der geschwächten Gräser. Höhere Bestände sollten vor der Düngung beweidet werden. Die Tritte der Weidetiere unterstützen ebenfalls die Bestockung.

Nach der Frühlingsweide empfiehlt es sich, auch diese Bestände zu düngen. Bestände, welche bei der Kontrollbegehung offensichtliche Symptome eines Nährstoffmangels zeigen, gilt es so bald als möglich und zulässig mit Gülle zu versorgen.

PDF Merkblatt 5 der AGFF