Das Graswachstum liegt durchschnittlich bei 70 kg TS/ha Tag, wird jedoch durch die hohen Niederschlagsmengen und fehlende Sonneneinstrahlung gebremst. In dieser Phase sollten die Bestände über verdünnte Gülle oder Ammonsalpeter ausreichend mit Stickstoff versorgt werden, um die Bestände und das Wachstum zu erhalten. Die hohen Niederschlagsmengen erschweren die Futterernte auf der Weide wie auch die Konservierung. Daraus resultieren überständige Bestände, welche in mehrerer Hinsicht Probleme bereiten.
Eintriebshöhe und Nutzung
Wird die Eintriebshöhe von 15 cm bzw. 1500 kg TS/ha verfügbare Grasmenge im Frühjahr überschritten, beginnen die Bestände aufzustängeln, sie verholzen und verlieren somit an Nährwert. Zudem ist der TS-Verzehr der Tiere durch die höheren Rohfasergehalte reduziert.
Weiter kann die Austriebshöhe von rund 4 cm nicht erreicht werden und es bleibt viel Futter auf dem Feld. Wird die Zielaustriebshöhe nicht erreicht, hat der Folgeaufwuchs ebenfalls einen tieferen Nährwert.
Einfluss auf Grasnarbendichte
Die Nutzung von überständigen Beständen beeinflusst nicht nur die Futterqualität, sondern auch die Grasnarbendichte. Ein Englisches Raigras weist vier bis fünf Triebe auf. Beginnt einer dieser Triebe in die Höhe zu wachsen und bildet eine Ähre, werden die restlichen Triebe dieser Pflanze unterdrückt. Je schneller diese Dominanzsituation mit der Nutzung der Pflanze unterbrochen werden kann, desto schneller können sich die restlichen Triebe erholen und zur Grasnarbendichte beitragen.
Gestaffelte Konservierung
Ist besseres Wetter in Sicht, sollten die Bestände gestaffelt und priorisiert genutzt werden. Werden alle Koppeln gleichzeitig genutzt, so kommen sie wieder gleichzeitig in die Weidereife.
Wird eine Nutzungsstaffelung nicht erreicht, kann eine Düngestaffelung das Wachstum der einzelnen Koppeln beschleunigen bzw. bremsen.