Die Betriebsgemeinschaft Hörnlimann und Schmucki setzt auf Milchwirtschaft und fruchtbare Böden. Dabei ist der Betriebsgemeinschaft (BG) Hörnlimann und Schmucki nicht nur die Grundfutterqualität wichtig, sondern vor allem der Humusaufbau in ihren Naturwiesen. «Das wird kaum thematisiert», sagte Andreas Schmucki und bedauerte, dass es an den Bodenkursen immer nur um den Ackerbau gehe.

Alle zwei Jahre Kompost

«Wir können ja keine Gründüngung einbringen», so Andreas Schmucki und hielt fest: «So bringen wir alle zwei Jahre Kompost aus. 25 Kubik auf die Hektare. Das ist organisch belebter Dünger.» Mineraldünger würden sie seit Jahren nicht mehr brauchen. In der Regel gibt es nach jedem Schnitt eine Güllegabe. Seit kurzem kommt auch Biolit zum Einsatz. In all den Jahren seien die Erträge gestiegen, das sei dem Kompost zu verdanken. Kompostierung ist denn auch ein Betriebszweig der BG. Aber zurück zu den Naturwiesen.

Wahl der Futterbaumischung

Daniel Nyfeler, Leiter Acker- und Futterbau Arenenberg, findet den Zustand der Naturwiesen auf dem Tannhof tipptopp. «Es hat kaum Lücken im Bestand», sagte er. Der Anteil wertvoller Futtergräser zu Klee und Futterkräuter sei ideal und entspreche den AGFF-Vorgaben:

  • 50 bis 70 % Futtergräser
  • 10 bis 30 % Kleearten
  • 10 bis 30 % Futterkräuter

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Am erstaunlichsten fand Nyfeler, dass die BG für ihre Naturwiesen auf die Futterbaumischung 330 setzt. Er empfehle jeweils die 430er-Mischung, die speziell für Naturwiesen geeignet sei. Aber die Betriebsleiter hätten ihm versichert, dass die 330er auf dem Tannhof besser gedeihe als die 430er. «Also bleibt dabei», so Nyfeler. Das sei aber eine Ausnahmeerscheinung im Futterbau.

Zwei Roboter-Knechte im Stall

Im Laufstall stehen 95 Kühe, die freien Zugang zur Weide haben. Es ist eine bunt gemischte Herde mit RedHolstein-, Holstein- und Braunvieh-anteilen. Damit es rund läuft, hat die BG vor drei Jahren zwei Roboter angeschafft. «Ich will nicht der Knecht des Roboters sein, sondern der Roboter ist mein Knecht», brachte es Andreas Schmucki auf den Punkt. Die Roboter locken mit Kraftfutter. «Ja, der Kraftfutterverbrauch ist gestiegen, aber auch die Milchleistung», sagte der Landwirt auf Nachfrage.

«Ab Mitte März weiden wir und füttern im Stall Heu», sagte Schmucki. Bis in den Spätherbst hinein wird das Weidemanagement aufrechterhalten. Im Winter ergänzt die BG, die silofreie Milch produziert, die Ration mit Zuckerrübenschnitzeln und Mais. So kommen sie auf einen Stalldurchschnitt von 7500 kg Milch. Die Milch wird in der letztes Jahr neu eröffneten Käserei in Wängi zu Appenzeller Käse verarbeitet.

Futteranalysen lohnen sich

Die Futter- und Rationenplanung war denn auch der letzte Posten an diesem Tierhalter-Abend. Dafür hatten die UFA-Fütterungsberater vier Kessel mit Heu von unterschiedlichen Schnittzeitpunkten aufgestellt. «Je älter die Pflanze ist, desto geringer sind der Rohproteingehalt und der Gehalt an leicht verdaulichen Nährstoffen, währenddessen der Anteil schwer verdaulicher Nährstoffe steigt», erklärte UFA-Berater Ignaz Hutter.

Er empfiehlt, Futteranalysen zu machen. «In erster Linie muss das betriebseigene Futter optimal kombiniert werden. Dann erst gezielt mit Kraftfutter ausgleichen», so Hutter. «Sinkt die Fressbarkeit oder geht die Milchleistung zurück? Habt ihr Fruchtbarkeitsprobleme? Dann lasst euer Futter testen», wiederholte er.

Mit der Tiergesundheit, der Milchleistung und auch mit der Fruchtbarkeit haben Andreas Schmucki und Hans Hörnlimann wenig Probleme – vor allem nicht mit der Fruchtbarkeit. Dafür sorgt der Stier Ando, der während der heissen Sommermonate in der Milchviehherde mitläuft.

Herzhaftes vom Tannhof

Gefachsimpelt wurde bei Wurst und Brot bis in die späten Abendstunden hinein – versüsst wurden die Diskussionen durch die Desserts von Schmuckis Ehefrau Marina. Als ausgebildete Konditorin-Confiseurin hat sie ihren eigenen Betriebszweig und bietet unter «Herzhaft vom Tannhof» erfolgreich Apéros und Dessertbuffets an.

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Betriebsgemeinschaft Tannhof

Betriebsleitung:
Hans Hörnlimann und Andreas Schmucki
Ort: Eschlikon
LN: 43 ha, davon 38 ha Naturwiesen, 2,5 ha Ökofläche, davon 2,5 ha Futterbau im Flächentausch
Tierhaltung: 95 Milchkühe, 60 Rinder, eigene Nachzucht
Betriebszweig: Kompostieranlage
Direktvermarktung: Hofladen, Dessert- und Apérocatering, Betriebszweig von Marina Schmucki