Bei all den wieder aufgeflammten Corona-Schlagzeilen ging diesen Herbst etwas ein bisschen vergessen. Die Pilzsaison hat begonnen! Ich liebe Pilze und seit einem Jahr bin ich dank meiner Frau ein ziemlich angefressener Pilzsammler. Dazu haben wir das Glück, gleich neben einem Wald zu wohnen, wo es den einen oder anderen Pilz zu entdecken gibt. Ich, ein Pilzsammler …?! Das hätte vor 30 Jahren auch keiner gedacht. Denn als Kind kriegte ich bereits beim Gedanken an Pilzschnitten Schreikrämpfe.
Röhrlinge sind für Einsteiger gut geeignet
Da das Pilzesammeln für mich Neuland ist, lasse ich die Finger von den Lamellenpilzen und konzentriere mich auf Röhrlinge. Das sind sozusagen Einsteigerpilze. Bei denen kann man im schlimmsten Fall die Sauce auf den Kompost werfen, weil sie so bitter ist. Oder man ist, (um es Positiv zu sehen) durch akuten Brechdurchfall schnell mal bereit für eine Darmspiegelung. Bei den Lamellenpilzen kann es hingegen im schlimmsten Fall mit der Harfe enden.
Die Apps sind für nix
Natürlich gibts, wie bei allem, auch bei den Pilzen das Internet oder Apps, welche beim Bestimmen helfen können. Wenn man aber gleich bei den Profis, also Lamellenpilzen, einsteigen will, kann schon mal Frust aufkommen, weil man nur wenige Pilze gefunden hat, da man nur dort gesucht hat, wo es am einfachsten war. So besteht die Gefahr, dass man im Internet so lange sucht und die Beschreibung anpasst, bis die Pilze im Korb essbar sind. Genau so wird es mit vielen Themen und gerade in der heutigen Corona-Zeit immer wieder gemacht. Selbstüberschätzung und falsche Überzeugung, zusammen mit einseitiger Informationsbeschaffung kann für andere und auch einen selbst drastische Folgen haben. Im schlimmsten Fall so, dass man dann mit der Harfe auf einer Wolke sitzt und sich Brechdurchfall wünscht.