Ein ideales Ertrags- und Qualitätsprofil, Raschwüchsigkeit und seine vielseitige Nutzbarkeit machen Englisch Raigras zu einer wichtigen Pflanze für den Schweizer Futterbau. Diese Eigenschaften treffen im Grunde auf alle Sorten dieser Art zu, doch Agroscope ist in der Sortenprüfung bestrebt, die jeweils besten zu finden. Geachtet wird dabei unter anderem auf Ertrag, Verdaulicheit, Robustheit, Krankheitsresistent und Wettertoleranz, wie es bei «Agrarforschung Schweiz» heisst.
Spitzenergebnisse und kaum Schwächen
Bei den Versuchen von 2020 bis 2022 überzeugten die beiden diploiden, spätreifen Sorten Delika und Randy. In je sieben der neun getesteten Eigenschaften haben Sie laut Agroscope Spitzenresultate erzielt und dabei kaum Schwächen gezeigt.
Delika glänzte demnach in Sachen Ertrag, Jugendentwicklung, Ausdauer und Anbaueignung für höhere Lagen.
Randy punktete mit schönen, gesunden Beständen und hochverdaulichem Futter.
Tetraploide Sorte für die Höhe
Die dritte neu empfohlene Sorte ist die spätreife, tetraploide Bubalus. Sie bildete in den Sortenversuchen schöne Bestände und sei hervorragend geeignet für den Anbau in höheren Lagen. Ausserdem sprach eine gute Verdaulichkeit für eine Aufnahme auf die Liste der empfohlenen Raigras-Sorten.
Drei vielversprechende Neuzüchtungen
LP 1215, LP 1658 und LP 1187 sind drei Neuzüchtungen, die als Kandidaten für eine Empfehlung noch weitere Abklärungen bestehen müssen. Agronomisch würden die beiden spätreifen und die letztgenannte frühreife Sorte den Ansprüchen Genüge tun und könnten somit bald ebenfalls auf der Liste stehen.
Drei Sorten gestrichen
Nicht mehr auf die Liste schaffen es Arvicola, Alligator und Mercedes, dies laut Agroscope wegen «unzulänglicher Leistungen». Sie dürfen nur noch bis 2025 als empfohlene Sorten verwendet werden.
58 Sorten im Feld geprürft
Die Sortenversuche für Englisch Raigras fanden von 2020 bis 2022 an fünf Standorten im Mittelland und zwei in höheren Lagen statt. Getestet wurden 39 Neuzüchtungen und 19 bereits empfohlene Sorten auf ihre Anbauwürdigkeit in der Schweiz. Die Beurteilung erfolgte jeweils getrennt nach Frühreife und Ploidie.