Für viele Viehzüchter gehört der Schweizer Zuchtstiermarkt in Thun zu den Höhepunkten des Jahres. Wie bereits im vergangenen Jahr wurde der Tierzahlen-mässig grösste Schweizer Munimarkt auch heuer an zwei Tagen durchgeführt. Am Dienstag, 14. September, wurden die Simmentaler Stiere gezeigt, am Folgetag die SF-, HO- und RH-Muni.
Ohne Zertifikat möglich
Im Unterschied zu den Vorjahren präsentierte sich der Schauplatz leicht verändert: Wie Michael Tüscher, Präsident der Marktkommission, bei seiner Begrüssung erklärte, musste kurzfristig einiges umgestellt werden, um die Veranstaltung ohne Covid-Zertifikat durchführen zu können. Dafür wurden die Maisch- und Altstiere heuer nicht in den alten Stallhallen angebunden, sondern direkt davor. Dies habe einen grossen Aufwand bedeutet, den man nur dank vieler helfender Hände habe bewältigen können, bedankte sich Tüscher bei den Unterstützern. Trotzdem blieb das Zertifikat in Thun an beiden Tagen ein viel besprochenes Thema – im Zentrum aller Aufmerksamkeit standen aber die über 320 gezeigten Stiere.
Sehr hohe Qualität
Man habe sich innerhalb der Marktkommission intensiv Gedanken über die Grösse des Anlasses gemacht, sagte deren Geschäftsführer Christian Berger gegenüber der BauernZeitung. So habe man sich etwa überlegt, den Festcharakter des Marktes stärker zu gewichten, wie dies etwa bei den Braunen in Zug der Fall sei, verriet er. Letzten Endes sei sich die Kommission aber einig gewesen, dass man sich auf das Kerngeschäft – das Punktieren und Vermarkten der Stiere – beschränken wolle. Dieser Entscheid ist insbesondere seit Ausbruch der Pandemie für die Organisatoren in Thun ein grosser Vorteil. So seien auch Anfragen von Stierbesitzern, die ihre Tiere nach Bulle gemeldet haben, für eine mögliche Teilnahme in Thun eingegangen. Bulle verlangt ein Zertifikat, was nicht bei allen Züchtern gut ankommt.
Mit Stierenparade
Trotz Covid-Diskussionen herrschte in Thun aber eine hervorragende Stimmung. Neben der beliebten Misterwahlen gab es auch heuer wieder eine Stierenparade, wo die Schönsten der Schönen in Reih und Glied zur Glockenübergabe in kompletter Ruhe paradierten.