Wie es überall der Fall ist, konnten die frisch gebackenen Imkerinnen und Imker ihre Diplome nicht im üblichen feierlichen Rahmen entgegennehmen: Eine persönliche Überreichung fehlte. «Hauptsache bestanden» sei aber der allgemeine Grundtenor gewesen, schreibt Imkerbildung Schweiz, eine Organisation von Apisuisse, zur Abschlussveranstaltung am 22. August.
Grosses zeitliches Engagement
Der zeitliche Aufwand für die vierjährige Weiterbildung zum Imker mit Fachausweis (siehe Kasten) sei nicht zu unterschätzen. Zum Besuch der Bildungs-Module kommen 70 Tage Selbststudium hinzu, sowie vier Leistungsausweise und eine Diplomarbeit.
Immerhin besteht die Möglichkeit, die Abschlussarbeit um ein Jahr zu verschieben, um sich im Zeitplan mehr Luft zu verschaffen.
Das Imker-Netzwerk profitiert
Das Interesse an der Weiterbildung sei gross, heisst es in der Mitteilung. Von den diplomierten Imkerinnen und Imker würden auch regionale Imkerorganisationen profitieren, da die Fachleute ihr Wissen weitergeben, etwa in der Beratung oder Inspektion. Sie seien zudem im Einsatz als glaubwürdige Botschafter für die guten Lebensbedingungen von Bienen und anderen Bestäubern sowie ein wichtiges Element im Bestreben, schweizweit ein höheres Niveau in der Bienenhaltung zu erreichen.
Informationen zur Ausbildung
Ausbildung zur Imkerin / zum Imker mit eidgenössischem Fachausweis
Der im Jahr 2014 neu lancierte Weiterbildungslehrgang stösst auf reges Interesse bei der Imkerschaft: Seit 2015 startet pro Jahr eine deutsche Doppelklasse mit total 48 Teilnehmenden. Seit 2016 wird die Weiterbildung auch in der Romandie angeboten. Aktuell besuchen insgesamt 192 Teilnehmende die Ausbildung in der Deutschschweiz und 80 in der Romandie.
Voraussetzung für den Besuch der Weiterbildung ist eine Berufslehre oder eine vergleichbare Ausbildung, der Abschluss eines zweijährigen Imker-Grundkurses, der jeweils von Kantonalverbänden durchgeführt wird, sowie mindesten drei Jahre praktische Erfahrung in der Haltung von eigenen Bienenvölkern.
Der Lehrgang umfasst 27 Tage, verteilt auf vier Jahre und gliedert sich in 5 Module:
- Modul 1: Leben der Bienen und ihr Umfeld
- Modul 2: Bienenhaltung
- Modul 3: Bienenprodukte
- Modul 4: Volkserneuerung
- Modul 5: Bienengesundheit
Das Qualifikationsverfahren verlangt nach jedem Modul einen schriftlichen Leistungsnachweis und eine abschliessende Diplomarbeit.
