Kein Obligatorium aber zumindest eine Branchenempfehlung. Um die Gesunderhaltung der Kälber voranzutreiben und damit den Antibiotikaverbrauch weiter zu senken, soll das Impfen der Kälber auf den Geburtsbetrieben empfohlen werden. Zu diesem Schluss kommt die Task Force «Kälber 2030» bei ihrem zweiten Treffen. Diese Task Force wurde Anfang März im bernischen Zollikofen anlässlich eines Runden Tisches der Branche gegründet. Sie hat zum Ziel, dass Vertreter von Produzentenorganisationen, Händlern, Tierärzten, Detailhandel, Bundesämtern und Rindergesundheit Schweiz gemeinsam konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Kälbergesundheit vorantreiben und dadurch eine Verminderung des Einsatzes von Antibiotika und eine möglichst breite Umsetzung erreicht werden kann, wie einer Medienmitteilung der Organisationen Rindergesundheit Schweiz und Kälbergesundheitsdienst zu entnehmen ist.
Einstimmige Befürwortung der Impfung
Bei der zweiten Sitzung dieser Task Force am 26. Juli 2023 in Zollikofen gab es bereits erste Ergebnisse: so hätten sich die Mitglieder einstimmig für die seit Jahren diskutierte Impfung von Kälbern auf den Geburtsbetrieben ausgesprochen. Die Details zur Umsetzung dieser Branchenempfehlung werden laut Mitteilung bis zur nächsten Sitzung im Oktober ausgearbeitet. Zudem sprach sich die Task Force für die Unterstützung der Initiative des Kälbergesundheitsdienstes aus, die RAUS-Anforderung einer ungedeckten Auslauffläche für junge Kälber aus der Direktzahlungsverordnung streichen zu lassen.
Tiergesundheit bewerben
Gemäss eines weiteren Votums werden die Checklisten des Kälbergesundheitsdienstes zur Abklärung von Risikofaktoren für die Tiergesundheit auf Milchvieh-, Mast- und Mutterkuhbe- trieben nunmehr in den einzelnen Organisationen intensiv beworben und verteilt.
Schliesslich wurde der neue Projektentwurf des KGD vorgestellt und diskutiert, der eine sys- tematische Bekämpfung von Mycoplasma bovis in der Schweiz zum Ziel hat. Dieser Erreger verursacht bei Kälbern Lungenentzündungen und Ohrenentzündungen, bei Kühen stehen Mastitiden im Vordergrund. Die Task Force unterstützt die Bestrebungen der Rindergesundheit Schweiz, zunächst Mittel für eine Vorstudie einzuwerben.