Bisher wurde die Milch auf Milchviehbetrieben anhand der 9-Felder-Tafel beurteilt. Das System stamme aber aus den 80er-Jahren und Genetik, Haltungs- und Fütterungskonzepte hätten sich seither weiterentwickelt, halten Agridea, Braunvieh Schweiz, Holstein Switzerland und Swiss Herdbook in einer gemeinsamen Mitteilung fest. Eine Modernisierung war demnach angebracht.
Ein Vorbild aus Deutschland
Bei der Weiterentwicklung der Milchleistungsprüfung (MLP) habe das vor zwei Jahren aktualisierte Bewertungsssystem aus Deutschland gedient, heisst es weiter. Um es für das Herdenmanagement in der Schweiz anzupassen, wurde es anhand von Schweizer Daten validiert.
Die Energieversorgung wird bewertet
Nun sei die aktualisierte MLP verfügbar, die neu die sogenannte 6-Felder-Tafel umfasse. «Dabei wird der Fett-Eiweiss- Quotient (FEQ) dem Harnstoffgehalt gegenübergestellt, wodurch sich die Energieversorgung der Kühe bewerten lassen», erklären Agridea und die Zuchtverbände. Ein bedeutender Vorteil davon sei, dass dieser Wert unabhängig von der Milchmenge definierbar ist.
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Den Stoffwechsel im Blick
Zusätzlich sollen sich Tiere mit Beeinträchtigungen im Stoffwechsel dank der Verwendung tierindividueller Grenzwerte für Fett und Eiweiss besser identifizieren lassen. Insbesondere erlaube das Schema eine genauere Beurteilung der Stoffwechselsituation auf dem Betrieb bezüglich Ketoseverdacht, Energiemangel in der frühen und Verfettung in der späten Laktation sowie Strukturmangel.