Kürzlich hat die gemeinnützige Organisation KAG in einem Aufruf Betriebe gesucht, die sich dem Projekt «im Grunze gut» beteiligen würden. Wir haben bei der Projektleiterin nachgefragt, was diese Teilnahme für Betriebsleitende genau bedeutet.

Frau Haug, können Sie kurz ausführen, inwiefern diese Information für Schweinehaltende relevant ist? 

Sarah Haug: Im Projekt wird der «Sau Caravan» während eines zweijährigen Praxisversuchs als bodenschonendes Haltungssystem für die Freilandhaltung getestet. Dabei wird dessen optimalen Einsatz hinsichtlich Tier- und Bodenwohl untersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse sind für Schweinehaltende relevant, welche sich für die mobile Freilandhaltung von Schweinen interessieren oder mehr über die optimale Nutzung des «Sau Caravans» erfahren möchten. 

Im Projekt werden auch praxistaugliche Lösungen für die Integration von Wühlarealen in befestigten Ausläufen erarbeitet. Dieses Teilprojekt ist für Schweinehaltende relevant, welche bereits ein Wühlareal im Stall umgesetzt haben und dieses optimieren möchten oder ein neues Wühlareal einrichten möchten. Aktuell fehlt es noch an Erfahrungen, wie Wühlareale hinsichtlich Tierwohl und Arbeitseffizienz optimal genutzt werden können. Wühlareale werden von den Schweinen häufig als Kotplatz genutzt, was zu einem hohen Arbeitsaufwand für die Betriebsleitenden führt. KAGfreiland und das FiBL möchten Betriebe dabei unterstützen, praxistaugliche Lösungen für bestehende oder geplante Wühlareale zu erarbeiten. Dazu wird ein forschender Arbeitskreis mit Betriebsleitenden und mit Fachpersonen aus Forschung und Beratung gegründet. Gemeinsam werden Forschungsfragen zum Thema Wühlareal formuliert und diese dann mit den Betriebsleitenden in der Praxis angegangen. 

Wie muss die Bewerbung aussehen, um bei Projekt mitmachen zu können?

Es benötigt keine detaillierte Bewerbung. Die Betriebe können uns per E-Mail oder telefonisch kontaktieren. Allerding sollten die Betriebsleitende bereit sein, sich aktiv während drei Jahren (2025 bis 2027) im Arbeitskreis einzubringen und mitzuarbeiten. Der Arbeitskreis trifft sich zweimal pro Jahr, je einmal vor Ort und einmal online. Die Teilnehmerzahl für den Arbeitskreis ist begrenzt, wodurch eine Teilnahme nicht garantiert werden kann. 

Mit welcher Produktionsform ist das Projekt kompatibel? 

Der Arbeitskreis richtet sich an alle Betriebe, welche bereits ein Wühlareal für Mastschweine oder Zuchtsauen haben und dieses optimieren möchten, oder ein neues Wühlareal einrichten wollen. Die Teilnahme am Arbeitskreis steht für alle Betriebe offen, es wird keine bestimmte Produktionsform vorausgesetzt.

Wurden mit Abnehmern Verträge geschlossen, um die Produkte entsprechend vermarkten zu können? 

Nein, es wurden keine Abnehmer Verträge abgeschlossen. 

Wie sieht die Förderung finanziell konkret aus? 

Es ist keine finanzielle Förderung im Projekt vorgesehen. Betriebsleitende entscheiden aus Selbstinteresse, am Arbeitskreis teilzunehmen.

Betriebe, welche Interesse am Arbeitskreis haben, können sich bei der Projektverantwortlichen Sarah Haug, Tel. 071 222 18 18  melden und finden hier mehr Infos.