Das Erbgut von über 300 Bienenvölkern im In- und Ausland wollen deutsche Bienenforscher zusammentragen, schreibt die Deutsche Landwirtschaftliche Gesellschaft (DLG). Damit will man sich gegen "die Folgen zukünftiger Veränderungen" absichern.
Ausländische Bienenrassen
In Deutschland beobachtet man laut DLG eine mittlerweile grosse Verbreitung der Kärntner Biene, die dort nicht heimisch ist, sondern vom östlichen Europa stammt. Die Konservierung von Erbgut der einheimischen Bienen (etwa der Dunklen Biene) soll der zunehmenden Generosion unter den heimischen honigsammelnden Insekten entgegenwirken.
Teil der Nutztier-Genbank
Das Genmaterial ausgesuchter Bienen wird bei knapp -200 Grad in flüssigem Stickstoff aufbewahrt. Die Proben sollen zentral in der Deutschen Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere am Friedrich-Loeffler-Institut eingelagert werden. Damit wollen die Deutschen Forscher eine Vorbildrolle in Europa einnehmen und weitere derartige Initiativen inspirieren.
Durch Importe gefährdet
Manche Bienenrassen seien an extreme Klimabedingungen angepasst und daher besonders wertvoll für die Zukunft. Durch Importe seien sie aber in vielen Ländern bereits durch Importe stark gefährdet.
Biene ist nicht gleich Biene
Auch bei der Honigbiene gibt es nicht nur eine Rasse. In der Schweiz beispielsweise leben neben der einheimischen Dunklen Biene (Apis mellifera mellifera) nördlich der Alpen und der ebenfalls heimischen Apis mellifera ligustice im Süden, auch zwei ausländische Honigbienen: die Kärntner Biene (Apis mellifera carnica) und die gezüchtete Kunstrasse Buckfast, wie die Schweizerische Bienenzeitung (10/14) schrieb. Tatsächlich kam die Dunkle Biene zeitweise stark unter Druck, weil Imker die als ruhiger geltende Kärntner Biene bevorzugten. Daher wurden in der Schweiz Schutzgebiete für Apis mellifera mellifera errichtet.