«Wir haben hier eine wunderbare Kollektion an Mutterkühen oder zukünftigen Mutterkühen», warb Auktionator Urs Jaquemet, bevor es am 14. Oktober 2022 in der Olma-Arena losging. Jaquement führte bereits zum 17. Mal durch die Olma-Fleischrinder-Auktion – so lange wie es die Auktion gibt. Erstmals überhaupt wurde die Auktion als Hybridveranstaltung durchgeführt: Interessierte Käuferinnen und Käufer konnten von zu Hause aus mitbieten. Dafür stand ein Kamerateam im Ring, das die Tiere während der Präsentation filmte.
Action zu Beginn der Auktion
Der Start erfolgte noch recht dynamisch. Das erste Rind Isabell wechselte den Besitzer für 3'500 Franken. «Schaut euch dieses Simmentaler-Rind an: Die richtige Grösse, blutjung und wenige Wochen vor dem Abkalben», so Urs Jaquements Kommentar. Katalognummer 2 Ursina konnte er für 3'300 Franken versteigern.
Als drittes Tier wurde OB-Kuh Azura mit ihrem Kalb in den Ring gebracht. Das Stierenkälbchen war etwas übermütig, rannte kreuz und quer durch den Ring und bahnte sich schliesslich einen Weg zwischen der Kamera und Pannels hindurch, wodurch das Stromkabel riss. «Das war’s dann mit der Live-Übertragung», kommentierte Jaquement trocken. Azura wurde nach kurzer Unterbrechung für 4'500 Franken versteigert und erzielte damit das Tageshöchstgebot. [IMG 7]
17 von 25 Tieren verkauft
Einige versteigerte Tiere später funktionierte die Live-Übertragung wieder. Das Bieten verlief aber zunehmend harzig. Von den 25 Kühen und Rindern wurden 17 verkauft, acht gingen nach der Auktion wieder zurück an ihre(n) Besitzer(in). Mehrfach versuchte Urs Jaquement die Landwirt(innen) zum Bieten zu animieren.
«Wir sind hier für eine Versteigerung. Das bedeutet, der Preis muss rauf, werte Männer und Frauen.»
Urs Jaquement, Auktionar Fleischrinder-Auktion
Der durchschnittliche Verkaufspreis lag bei 3'671 Franken. Die beiden Black-Angus-Rinder Montavon und Bergün, beide Bio und aus dem gleichen Stall, erzielten mit 3'800 Franken den höchsten Preis als Einzeltier. Fünf Kühe mit Kalb waren im Auktionskatalog aufgeführt, sie alle fanden einen neuen Besitzer.
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Auktion widerspiegelte aktuelle Marktlage
Urs Jaquement war nach der Auktion nicht wirklich zufrieden. Gegenüber der BauernZeitung sagte er: «Es war eine zähe Auktion, welche die aktuelle Marktlage wiederspiegelt.» Auch die Qualität der Tiere sei vielfach nicht erreicht worden. Zur Live-Übertragung meinte er: «Es gab schon eine handvoll Käufer, die mitgeboten haben. Aber es waren zu wenige Tiere im Angebot für ein grosses Käufer-Publikum von zu Hause aus.»