«Endlich wieder Olma, endlich wieder Braunvieh Auktion!» Mit diesen Worten eröffnete Heini Stricker, Präsident Tierausstellungen an der Olma, die Arena für die Braunvieh Auktion. Als Auktionäre fungierten der Luzerner Bruno Furrer und Matthias Süess aus Andwil SG. Der Erste versteigerte nach 40 Jahren das letzte Mal ein Rind als Auktionator an der Olma, der Zweite gab seinen Einstand.
Für jeden etwas dabei
Insgesamt wurden in der Arena 28 Tiere aufgeführt. Es gab ein paar wenige Biokühe und etliche waren Laufstall- und Roboter-gewöhnt. Nur zwei Tiere waren behornt. «Das Schöne an der Olma-Braunvieh-Auktion ist, es hat für jeden etwas dabei», sagte Heini Stricker gegenüber der BauernZeitung. «Von der normalen Nutzkuh bis zur Top-Kuh.» Das Preisminimum lag bei 2800 Franken, das Maximum bei 6400 Franken. Die Verkaufsbetrag betrug insgesamt 99 350 Franken, was einem Durchschnittspreis von 3548.21 Franken pro Tier entspricht.
Vergleicht man diese Zahlen mit den Vorjahren (2014–2019) liegt die Anzahl der aufgeführten Tiere klar unter dem Schnitt von zirka 36 Tieren. Der Durchschnittspreis war vergleichbar mit den Jahren 2014 (Fr. 3541.43), 2016 (Fr. 3564.29) und 2018 (Fr. 3514.86). Von Maximalbeträgen von 8450 Franken (2017) oder 7200 Franken (2015) konnte man dieses Jahr nur träumen.
Auktionator Matthias Süess versuchte mehrmals mit dem Spruch: «Die Schlachtkuhpreise sind hoch, es lohnt sich Tiere auszutauschen», die Bauern zum Kauf zu animieren. Eine Kuh wurde sogar unverkauft zurück in den Stall gebracht, weil die Angebote zu tief waren.
Die Teuerste zum Schluss
Die Auktion blieb bis zum Ende spannend. Mit der Nummer 255 wurde die Bays-Tocher Udora als Letzte aufgeführt. Auktionator Matthias Süess bezeichnete sie als eine herrliche Kuh, die 29 kg Milch gibt, am 31. August abgekalbt hat und an der Olma mit einer Zellzahl von 29 aufwarten kann. Ebenfalls sei sie mit 83 85 85 frisch beurteilt worden.
Einen guten Preis erzielte auch die Phil-Tocher Flörli mit der Nummer 243. Als ein viel beachtet Tier wurde sie von Auktionator Matthias Süess angekündigt. Die Erstmelk-Kuh mit dem Top-Euter war dem Käufer 4500 Franken wert.
Auf die Frage, weshalb so verhalten geboten wurde, meinte Heini Stricker: «Der Markt ist schlecht. Viele Bauern haben knapp Futter, da kauft man keine Kühe zu.» Die Qualität der aufgeführten Kühe sei sehr gut gewesen, die Preise eher tief. «Damit rechneten wir jedoch», resümierte er die Auktion.
Die Angaben zu den gehandelten Tieren findet man hier.
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Olma Fleischrinder Auktion 2021
An der Fleischrinder Auktion der Olma, die am 8. Oktober stattfand, wurden 23 Tiere aufgeführt, davon konnten 17 Stück währen der Auktion verkauft werden. «Im Nachgang wurden weitere drei Rinder verkauft», sagt Urs Jaqumemet, Vianco-Direktor und Auktionator, auf Anfrage.
Der Verkaufsbetrag beläuft sich auf 65 500 Franken. Pro Tier wurde also ein Durchschnittspreis von 3852.94 Franken erzielt. Gemäss Jaqumemet sind die Tiere zu sehr fairen Preisen gehandelt worden. «Wir hatten einige gute, junge Kühe mit Kälbern, doch das Angebot an Nutztieren ist zurzeit sehr hoch.» Das Qualitäts-Niveau bezeichnet er als hervorragend.
Die Auktion verlief dieses Jahr harziger als in anderen Jahren. «Es fehlte an der Kundschaft, sprich an den Bauern», so Urs Jaquemet. Das breite Publikum jedoch sei da gewesen. «Die Olma ist ja eine Publikumsmesse.» Am obligaten Apéro von Mutterkuh Schweiz habe es ebenfalls auffallend weniger Landwirte gehabt als üblich. «Es scheint, dass die Bauern nicht viel von der Zertifikatspflicht halten.»
Weil nur wenig Tiere aufgeführt wurden, entschied man sich bei den Veranstaltern gegen eine Hybridveranstaltung, also auf eine Kombination von Auktion vor Ort und Onlinehandel. «Onlinehandel passt auch gar nicht zu einer Publikumsmesse, da die Leute etwas sehen wollen», meint Jaquemet.