Rund eine halbe Million Wasservögel verbringt jedes Jahr den Winter in der Schweiz. Derzeit würden die Vögel aus Nordosteuropa zur Überwinterung an den Seen hierzulande eintreffen und damit steige das Risiko, dass sie die Vogelgrippe einschleppen und verbreiten, schreibt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in einer Mitteilung.
Kontakt vermeiden
Um der Ausbreitung der Vogelgrippe entgegenzuwirken, sei es wichtig, jeden Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln zu verhindern, informiert das BLV. Es empfiehlt allen Geflügelhaltern, die folgenden vorbeugenden Massnahmen zu treffen:
- Schützen von Futter- und Wasserstellen vor Wildvögeln.
- Biosicherheitsmassnahmen einhalten, das heisst: Vor dem Betreten der Stallungen Schuhe und Überkleider wechseln und Hände desinfizieren.
- Tiere dürfen weiterhin auf die Weide gelassen werden. Man sollte sich aber darauf vorbereiten, dass der Auslauf der Tiere nötigenfalls überdacht werden muss. Bestehende Gitter müssen auf Löcher überprüft werden.
Registrieren ist Pflicht
Damit Krankheitsausbrüche frühzeitig entdeckt werden können, würden verendete oder kranke Wildvögel auf das Vogelgrippe-Virus untersucht. Gefundene Wildvögel sollten deshalb der Wildhut, der Polizei oder dem Veterinärdienst zur Bergung und Untersuchung gemeldet werden. Das BLV rät, vorsichtshalber generell keine Wildtiere zu berühren.
Seit dem 1. Januar 2010 ist die Registrierung von Geflügelhaltungen laut BLV obligatorisch. Dies gelte auch für Hobbyhaltungen mit nur wenigen Tieren.
Europaweit 50 Millionen Hausgeflügel getötet
In den letzten zwei Jahren seien bei Wildvögeln in Europa mehr als 6 000 Fälle von Vogelgrippe aufgetreten. Im Winter 2021/2022 hätten in Europa in über 2 400 Betrieben fast 50 Millionen angesteckte Hausgeflügel getötet werden müssen. Dieses Jahr seien erstmals auch im Sommer mehrere Hundert wildlebende Vögel betroffen gewesen.