Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bat alle Länder dafür zu sorgen, dass mögliche Fälle bei Menschen frühzeitig entdeckt werden. Die Symptome ähneln nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) jenen einer Grippe und treten zwei bis 14 Tage nach dem Tierkontakt auf.
Suche nach Impfstoffen vorantreiben
Der Ausbruch sei eine weitere Warnung, dass das Vogelgrippe-Virus die nächste Pandemie auslösen könnte, sagte Wenqing Zhang, die Leiterin des WHO-Influenza-Programms, am 19. Juni 2023 in Genf. Wie schon seit Monaten rief die WHO Unternehmen und Wissenschaft erneut auf, Impfstoffkandidaten zu entwickeln, so dass im Fall eines Ausbruchs unter Menschen schnell ein Impfstoff zur Verfügung steht. In der Schweiz testen derzeit zwei Tierpärke einen gentechnisch veränderten Impfstoff an Zootieren. Dabei geht es allerdings um eine zukünftige Impfung von Wildvögeln, um die weitere Verbreitung der Aviären Influenza zu stoppen.
Erster grösserer Ausbruch
Seit drei Jahren breitet sich das H5N1-Virus massiv unter Wildvögeln aus. Es hat zunehmend auch verschiedene Säugetierarten erfasst. Bei Katzen gab es vereinzelt Fälle, aber Polen meldete nun als erstes Land einen grösseren Ausbruch.
Nachdem monatelang in der ganzen Schweiz für Nutzgeflügel der Freigang gestrichen bzw, nur unter strengen Sicherheitsmassnahmen erlaubt gewesen ist, führte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) im Mai ein neues Regime ein: Bei lokalen Ausbrüchen der Vogelgrippe ergreifen die Kantone örtlich begrenzte Massnahmen. Hierzulande wird bisher ausschliesslich von betroffenen Wildvögeln bzw. seltenen Fällen bei Nutzgeflügel berichtet, nicht aber von erkrankten Säugetieren.
Lebensgfährlich für den Menschen
Es gibt im Ausland auch vereinzelt Fälle von Vogelgrippe-Infektionen bei Menschen. Bis heute gab es in der Schweiz noch keinen laborbestätigten Fall einer Zoonose mit H5N1. Ausserdem hat sich bislang sich das Virus noch nicht so verändert, dass es von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Die Gefahr solcher Mutationen besteht aber. Vogelgrippe ist für Menschen lebensgefährlich.
Empfehlungen des BAG
Um eine Infektion mit der Vogelgrippe zu vermeiden, rät das Bundesamt für Gesundheit Folgendes:
- Unterwegs in der Natur tot aufgefundene Tiere nicht berühren und dem kantonalen Veterinärdienst melden.
- Geflügelhaltende sollten sich mit Massnahmen wie Händedesinfektion angemessen schützen.
- Nach ungeschütztem Kontakt mit evtl. erkrankten Vögeln oder Säugetieren auf Krankheitssymptome achten und gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen. Im Gespräch dann auf den Tierkontakt hinweisen.