Daniel Gosteli hat auf seinem Betrieb eher enge Verhältnisse. Mitten in Kriechenwil BE liegend ist sein Hof umgeben und begrenzt von anderen Liegenschaften und der Hauptstrasse. Die Nutzfläche ist mit 12 Hektaren zudem knapp und die Auswahl von Alternativen für ein weiteres Standbein deshalb beschränkt.

Minimum 200 Quadratmeter

Der Betrieb, den der gelernte Metallbauer und Landwirt mit Vater Werner in Generationengemeinschaft bewirtschaftet, ist zwar schon breit abgestützt. Neben den 15 Mutterkühen, etwas Ackerbau, einem kleinen Lohnunternehmen, dem Direktverkauf von Mutter Hanni und Daniels 60-Prozent-Nebenerwerb als Baggerführer verfügen Gostelis über einige Standbeine. 

Der alte baufällige Schweinestall aber war Anlass für die Suche nach einer weiteren Alternative, die wenig Land braucht. Schweine oder Geflügel kamen aus geruchlicher Rücksicht auf die Nachbarn nicht in Frage. Folgerichtig entschied sich der 29-jährige Jungbauer für Kaninchen. Beraten von Daniel Schmied von der UFA (siehe Nachgefragt) besichtigte Gosteli einige Ställe von grösseren Kaninchenproduzenten. «Im Minimum brauchst du 200 bis 300 Quadratmeter», so Gosteli. 

Konflikte vermeiden

Mit seiner einfachen Scheune erfüllt er diese Voraussetzung. Sie ist zehn Meter breit und 21 Meter lang. Gebaut hat er fast alles alleine, mit Unterstützung von Zeichnern und Handwerkern in den entscheidenden Phasen. Derzeit ist er mit dem Innenausbau für den Mastbereich beschäftigt. Der hohe Anteil Eigenleistung hat sich buchstäblich ausbezahlt. Gosteli beziffert die Gesamtkosten auf 200 00 Franken ohne die eigenen Stunden.

Allzu lange darf sich Gosteli nicht mehr Zeit nehmen mit dem Innenausbau, den er kostengünstig mit OSB-Platten ausführt. Denn der Countdown läuft. Vergangenes Wochenende hat er im bereits fertiggestellten Zuchtteil die ersten Muttertiere mit den Böcken zusammengeführt. 

Diese hausen in einfachen Einzelställen mit einer Grundfläche von 80 mal 90 cm plus angebautem Nest. Gosteli hat sich für diese Haltungsform entschieden, um Konflikte zwischen den Häsinnen in Gruppenhaltung zu verhindern: «Sie ist schwierig, weil sie einander gerne die Jungtiere verbeissen», war eine der Erkenntnisse, die er auf seiner Beratungstour gewonnen hat. Somit verzichtet Gosteli auch auf BTS-Beiträge, obwohl die Masttiere in den 30 Buchten à 30 Tiere BTS-konform in Gruppen leben werden. 

akr

Ganzer Artikel mit "Nachgefragt" in der aktuellen Printausgabe.

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