Am 13. März letzten Jahres hatte der Gemeinderat von Meggen LU verfügt, dass die Bauernfamilie Hofer die Schweinehaltung im bestehenden Stall bis am 31. Mai einstellen müsse. Um den Tierbestand bis zum geplanten Bau eines neuen Stalls erhalten zu können, reichten Hofers ein Baugesuch für die vorübergehende Freilandhaltung der Schweine in mobilen Iglus ein. Dieses Gesuch wurde nun zurückgezogen.

Der Hang ist zu steil, die Belegungspausen zu kurz

Der Gemeinderat von Meggen schreibt in einer Medienmitteilung, die kantonalen Fachstellen seien zum Schluss gekommen, das das eingereichte Baugesuch in dieser Form nicht bewilligt werden könne. Es würde für die geplante Haltung von Freilandschweinen nämlich aus zwei Gründen mehr Fläche gebraucht:

  • Die temporäre Freilandhaltung sei bei steilen Hanglagen nicht zulässig
  • Die Pausen zwischen den Belegungen müssten genügend lang sein, damit sich der Boden erholen könne

Zudem waren gegen das Projekt zehn Einsprachen eingegangen. 

Mit dem neuen Stall die Zukunft sichern

Der Rückzug des Gesuchs wird damit begründet, dass sich die Familie Hofer auf das langfristige Projekt des neuen Stalls an einem neuen Standort konzentrieren wolle. Der Neubau soll die Zukunft des Betriebs sichern.

Als Folge des Entscheids kann der Tierbestand von Hofers auf dem jetzigen Betrieb nicht erhalten werden. Der bestehende Schweinestall werde bis am 31. Mai 2020 stillgelegt.

 

Der Fall Meggen

Der Fall der Biobauernfamilie Hofer aus Meggen sorgte letzten Sommer zahlreicher Medienberichten wegen landesweit für Aufsehen. Weil ein Stall für Zuchtschweine die Mindestabstände zum Siedlungsgebiet nicht einhält, und für die Aufstockung und Umnutzung vor Jahren keine Baubewilligung vorlag, wurde aufgrund einer Klage schon im März 2019 die Stilllegung verfügt, mit Frist bis Ende Mai 2020.  Zwar wird derzeit bereits eine neue Scheune, weiter entfernt von Wohnhäusern, geplant. Die Realisierung und der Zeitpunkt sind aber offen. Deshalb suchte Kaspar Hofer eine Zwischenlösung, um die Zuchtschweinehaltung nicht aufgeben zu müssen. Im April wurde ein Baugesuch für eine temporäre Zwischennutzung eingereicht, wie die Gemeinde Meggen in einer Medienmitteilung damals informierte. Geplant war die Freilandhaltung in Iglus. Für die 22 Zuchtsauen wäre eine Fläche von 2,64 ha nötig gewesen. Die Iglus wären alle vier Monate an einen neuen Standort verschoben worden. Wie die Gemeinde diese Woche aber mitteilt, kommt es nun nicht dazu. Die Bauernfamilie Hofer habe sich entschieden, das  Baugesuch für die temporäre Freilandhaltung zurückzuziehen