Eine Ansteckung bei Säugetieren sei sehr aussergewöhnlich, sagte Barbara Wieland, Direktorin des Instituts für Immunologie und Virologie, in der Sendung «Heute Morgen» von Schweizer Radio SRF.
Als besorgniserregend empfindet sie die Situation, weil die Ansteckung von Säugetieren wie etwa Füchsen eine hohe Virenlast in der Umwelt und eine hohe Todeszahl von Vögeln bedeutet. Die Vögel seien eine einfache Beute für Raubtiere.
Unter Beobachtung
Das Institut für Virologie und Immunologie beobachte die Fälle ebenso wie die Nachbarländer der Schweiz es täten, sagte Wieland weiter. Das Institut für Virologie und Immunologie ist das Referenzlabor des Bundes für hochansteckende Tierseuchen. Die Gefahr einer mögliche Ansteckung bei Menschen relativierte Wieland. Bei den bekannten Fällen der letzten zwei Jahre handle es sich um Menschen, die eng mit Vögeln zu tun gebt hätten. Hygienemassnahmen wie etwa Schutzkleidung seien daher wichtig.
Seuchenzug ist in vollem Gang
Wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in seinem «Radar-Bulletin» schreibt, kommt es derzeit zu zahlreichen Vogelgrippe-Ausbrüchen in ganz Europa. Nachdem sich die Seuchenlage – anders als in anderen Jahren – 2022 auch im Sommer nicht ganz beruhigt habe, sei der der H5N1-Seuchenzug nun in vollem Gang. Da das Virus vermehrt zirkuliert, steigt die Gefahr für Mutationen.