Vereinzelt Mumien in den Würfen ist normal. Hat man aber in verschiedenen Würfen mehrere Mumien, auch in verschiedenen Entwicklungsstadien, ist das nicht mehr normal.
Gegen Viren kann geimpft werden
Verschiedene infektiöse Ursachen kommen infrage, am häufigsten wahrscheinlich die Parvoviren, welche die Krankheit Smedi auslösen. Typischerweise sind die abgestorbenen Ferkel wie Orgelpfeifen unterschiedlich gross. Das Virus springt in der Gebärmutter von Fötus zu Fötus und tötet sie ab. Die meisten Sauen werden gegen dieses Virus geimpft, was gut funktioniert. [IMG 2]
Circoviren und Influenzaviren können weitere Ursachen sein. Es lohnt sich, dies genauer abzuklären. Gegen diese Viren kann nämlich geimpft werden. Eine weitere Möglichkeit sind Mykotoxine.
Futter genau untersuchen
Totgeborene und lebensschwache Ferkel haben häufig dieselbe Ursache. Diese sind aber vielfältig. Die häufigste sind verschleppte Geburten. Dies kommt vor bei zu fetten Sauen, bei Phosphor- und damit auch Kalziummangel, bei erhöhten Kaliummengen aus Emd oder Silagefütterung, bei Verstopfung und wieder bei zu hoher Mykotoxinbelastung. Alle diese Gründe können Wehenschwäche auslösen.
Ferkel mit falscher Lage, Knoten in der Nabelschnur, Hindernisse im Geburtskanal, grosse Ferkel oder sehr grosse Würfe können weitere Gründe sein für tote oder lebensschwache Ferkel.
Ursachen sollten abgeklärt werden
Um abzuklären, wann die Ferkel gestorben sind, lohnt es sich, diese auch aufzumachen. Haben sie Darmpech im Magen, sind sie während der Geburt gestorben, ist keines vorhanden, müssen sie schon ein oder zwei Tage tot sein. Da die Gründe so vielfältig sind, braucht es weitere Abklärungen. Dazu muss beim Futter auf Inhaltsstoffe, Mineralstoffe und auf Mykotoxinbelastung geachtet werden. Weiter können die Futterkurven eine Rolle spielen, die Aufstallungssysteme und die Wasserversorgung. Zusätzlich kann ein Harnuntersuch Hinweise auf Fehler geben.
Mykotoxine haben sehr vielfältige Einflüsse auf die Lebensfähigkeit der Ferkel. Durch ihre hormonelle Aktivität beeinflussen sie die Wehentätigkeit. Die Geburt wird verschleppt oder nicht ausgelöst. Die Sauen haben zwar Milch, beginnen aber nicht mit der Geburt. Mykotoxinbelastung verbraucht vermehrt Vitamin E und Selen. Das wiederum brauchen die Ferkel aber für ihre Vitalität. Dass sich die Probleme häufen im Moment, ist sicher auchauf die Mykotoxinbelastung des Futters und des Beschäftigungsmaterials zurückzuführen. Mykotoxinbinder im Schweinefutter ist also sicher kein Luxus.