Um später auf gute, nachzuchtgeprüfte Stiere zurückgreifen zu können, leisten die linearen Beschreibungen einen wesentlichen Beitrag. Man kann für oder gegen dieses Beurteilungssystem sein, aber spätestens bei der Stierenwahl profitiert jeder Züchter davon. 

Die Linear AG beschreibt pro Jahr zwischen 70'000 und 75'000 Kühe, welche bei Swissherdbook und dem Schweizerischen Holsteinzuchtverband angeschlossen sind. Bei Braunvieh Schweiz, welche ihre Kühe selber einstuft, sind es gegen 40'000 Tiere.

Laut ihren Geschäftsberichten sind aber bei allen drei Zuchtverbänden die Anzahl Beschreibungen leicht rückläufig. So wurden bei der Linear AG letztes Jahr gut 3000 Kühe weniger beschrieben als im Vorjahr und bei Braunvieh Schweiz waren es 1300. Thomas Ender, Chefexperte bei der Linear AG, relativiert: «Trotz anhaltendem Strukturwandel in der Milchwirtschaft bleibt für uns die Anzahl recht stabil.»

Auch Stefan Hodel, Chefexperte bei Braunvieh Schweiz, gibt Entwarnung: «Wir durften letztes Jahr fast 38'000 Tiere linear beschreiben.» Dank dem Zuchtfortschritt gibt es auch immer mehr schöne ­Kühe. Das heisst, es wird jedes Jahr auch strenger beurteilt. 

Für viele Bauern ist es wichtig, dass man die Kühe mehrmals beschreiben lässt. «Für den Viehverkauf profitiert eine Kuh, wenn sie eine hohe Note hat», ist der Holsteinzüchter Stefan Käser aus Oberflachs AG überzeugt.

Peter Fankhauser

Mehr zum Thema in der BauernZeitung vom 17. Juli