Der derzeit stellvertretende Minister für Landwirtschaft und Ländliche Räume im „Reich der Mitte“ folgt auf den Brasilianer Prof. José Graziano da Silva, der der FAO seit dem 1. Januar 2012 vorstand. Die europäische Kandidatin, die Französin Catherine Geslain-Lanéelle, bekam 71 Stimmen, der Georgier Davit Kirvalidze erhielt zwölf Stimmen. Die Amtszeit des neuen FAO-Generaldirektors beginnt am 1. August 2019 und läuft bis zum 31. Juli 2023.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gratulierte dem neuen FAO-Generaldirektor. Sie erwartet von Qu, dass er den Gedanken des Multilateralismus und der „Zusammenarbeit auf Augenhöhe“ auch in seine neue Position trage. Der Ministerin zufolge ist China der wichtigste Partner in der bilateralen Zusammenarbeit des Berliner Agrarressorts.
Gleichzeitig sicherte Klöckner Qu ihre Unterstützung dabei zu, die Rolle der FAO als Ernährungsorganisation im System der Vereinten Nationen zu stärken. „Für uns ist klar: Nahrung ist ein Menschenrecht! Wir können nicht akzeptieren, dass weltweit mehr als 820 Millionen Menschen hungern“, betonte die Ministerin.
Klöckner kündigte zudem an, darauf zu achten, dass die Organisation ihre Schwerpunkte wieder stärker auf ihr eigentliches Mandat lege, nämlich eine „Wissensorganisation“ zu sein und keine „Entwicklungshilfeorganisation“. Konkret bedeute dies, dass die FAO Antworten darauf finden müsse, wie angesichts einer wachsenden Bevölkerung und Verknappung der natürlichen Ressourcen die Versorgung mit und der Zugang zu Lebensmitteln weltweit gesichert werden könnten.
Als viertgrößter Geldgeber der FAO werde sich Deutschland auch künftig inhaltlich prominent einbringen und Wert darauf legen, personell an der Spitze vertreten zu sein, hob Klöckner hervor. Dazu will sie dem neuen Generaldirektor Vorschläge unterbreiten.