Das Einkommen der Bauernfamilien verschlechtere sich durch den Beschluss der Branchenorganisation Milch (BOM), den A-Milchpreis nicht anzuheben. Denn viele Betriebe müssten in diesem Jahr Futter zukaufen, das zudem über 10 Prozent teurer sei als im Vorjahr, schreibt Big-M in einer Mitteilung. Damit beweise die BOM erneut, dass sie sich nur um die Wertschöpfung von Molkereien und Handel kümmere.
Dem Parlament gefolgt oder es ignoriert?
Beim Beschluss der BOM, 4,5 statt 5 Rappen für den Fonds Rohstoffverbilligung einzuziehen, stört sich die Basisorganisation für einen fairen Milchmarkt insbesondere an der Argumentation: Man wolle den Wunsch von Bundesrat und Parlament nach einer Verbesserung der Situation von Molkereimilchproduzenten unterstützen.
Diese Rechtfertigung ist nach Ansicht von Big-M ein Affront. Schliesslich habe sich die BOM selbst mit dem Standardmilchkaufvertrag über das Parlament hinweggesetzt, das für die Lieferung von B-Milch die Freiwilligkeit habe einfügen wollen.
Besser weniger Kühe und höherer Preis
Wenn Produzenten die Wahl hätten, ob sie B-Milch liefern wollen, wäre ihnen geholfen und der Auszahlungspreis für die restliche Milch würde auch besser, ist Big-M überzeugt. «Gerade angesichts der angespannten Futtersituation wäre vielen geholfen, wenn sie etwas weniger Kühe hätten, dafür aber einen besserer Milchpreis», heisst es weiter.
Big-M hofft nun auf den Bundesrat. Der müsse endlich ein Machtwort sprechen, um die Milchbranche in die Pflicht zu nehmen. Beschlüsse des Parlaments seien auch dann umzusetzen, wenn Probleme der Milchviehbetriebe gemindert werden sollten, doppelt die Basisorganisation nach.