Dies sagte die SPD-Politikerin der «Süddeutschen Zeitung» vom Samstag. «Eine Schwachstelle des Abkommens ist, dass Verstösse gegen die Umweltregeln nicht so streng sanktioniert werden wie Verstösse gegen die Handelsregeln.» Dieses Ungleichgewicht müsse behoben werden. Sie setze sich für eine Vereinbarung entsprechender Regeln ein. Umweltregeln dürften im Handelsrecht «nicht länger nur Regeln zweiter Klasse sein», forderte Schulze.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte zuvor eine Arbeitsversion des Assoziierungsabkommens zwischen den beiden Handelsblöcken publik gemacht, die ihr nach eigenen Angaben von einer Quelle aus dem Umfeld der Verhandlungen zugespielt worden sei.
Staaten verfolgen gleiche Ziele
Dem Papier zufolge «begrüssen» die Vertragsparteien etwa das Pariser Klimaschutzabkommen und fordern dessen «zügige Umsetzung». Auch wird «die globale Bedrohung durch den Klimawandel» anerkannt, weshalb die Staaten bei dem Thema «so weit wie möglich» zusammenarbeiten müssten. Greenpeace betonte jedoch, das Abkommen enthalte keine wirksamen Instrumente, um Verletzungen von Vereinbarungen zur CO2-Reduktion zu ahnden.
Auch deutsche Kanzlerin ist kritisch
Mit dem Abkommen wollen die EU und südamerikanische Länder die grösste Freihandelszone der Welt aufbauen. Angesichts der anhaltenden Abholzung des Regenwaldes hatte sich aber auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel skeptisch zu einer Unterzeichnung des Handelsabkommens geäussert.