Der Glarner Regierungsrat gewährt einen Verpflichtungskredit für die landwirtschaftliche Beratung für das Jahr 2023 in der Höhe von 165'000 Franken. Das teilte das Departement Volkswirtschaft und Inneres am 30. November 2022 mit. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit mit dem Plantahof im Kanton Graubünden überprüft.
Heutiges Modell für Kanton zu teuer
Der Kanton Glarus unterhält keinen eigenen landwirtschaftlichen Beratungsdienst. Seit 2014 besteht eine Dienstleistungsvereinbarung mit der landwirtschaftlichen Schule Plantahof in Landquart. Es wurden bisher jeweils für vier Jahre Verpflichtungskredite durch den Landrat gesprochen. Die angestrebten Gebühreneinnahmen konnten jeweils nicht erreicht werden.
Die Ende 2022 auslaufende Vereinbarung wird nun lediglich um ein Jahr verlängert. Während der Zwischenlösung im Jahr 2023 sollen die Konditionen neu verhandelt und auch Alternativen für die Zeit ab 2024 geprüft werden. Eine Anfrage der BauernZeitung beim Departement für Volkswirtschaft und Inneres, wie eine solche Variante aussehen könnte, blieb unbeantwortet.
Bauernverband wusste von nichts
Beim Glarner Bauernverband ist man über den Entscheid des Regierungsrats überrascht. «Wir wurden vorab nicht informiert», sagt Präsident Fritz Waldvogel auf Nachfrage.
«Wir pflegen eine gute und langjährige Zusammenarbeit mit dem Plantahof und würden eine Beendigung dieser Beziehung sehr bedauern.»
Fritz Waldvogel, Präsident Glarner Bauernverband
Für die Glarner Landwirtschaft sei die Zusammenarbeit mit dem Plantahof in der Bildung, in der Beratung und für den Lehrlingsverbund sehr wichtig, hebt Waldvogel hervor und kündigt an: «Wir werden möglichst bald das Gespräch mit dem Regierungsrat suchen und uns intensiv mit dieser Frage auseinandersetzen.»