Seit dem 11. März und noch bis zum 9. April 2022 liegt der Luzerner Waldentwicklungsplan (WEP) öffentlich auf. Die Waldeigentümer, aber auch weitere Personen und Interessierte, können nun Stellung nehmen bzw. bei Bedarf Einsprache erheben. Danach wird der neue Plan durch den Regierungsrat Mitte Jahr beschlossen, die darin festgelegten Funktionen sind dann für die Behörden verbindlich.
Karte für Waldfunktionen
Es dürfte die Waldeigentümerinnen sehr interessieren, wo denn auf ihren Parzellen Vorrangfunktionen gelten wie Schutzwald, Natur oder Wildvorrang. Zumal dies Konsequenzen für die Bewirtschaftung hat. Sie sind auf der digital einsehbaren Waldfunktionenkarte gelistet.
Bisher gab es im Kanton vier regionale WEP, die zwischen 2006 und 2016 ausgeschieden wurden. Der neue kantonale WEP vereinheitlicht die Grundsätze von Vorrangfunktionen, aktualisiert Flächen und berücksichtigt neue Themen wie den Klimawandel oder Vitalität des Waldes. Zehn Themenblätter ergänzen den 63-seitigen Bericht und konkretisieren anstehende Herausforderungen und das Vorgehen, so zu Waldreservaten, invasiven Problemarten, Besucherlenkung, Erschliessung, Schutz vor Abfall und illegalen Bauten.
Mehr im Fokus stehen die Biodiversität, aber auch die Holznutzung. Jährlich könnten in Luzerner Wäldern 340 000 m3 genutzt werden, effektiv sind es rund 250 000 m3.
Mehr Wertschätzung
Im Vorjahr fand bereits eine Vernehmlassung zum WEP-Entwurf statt, wobei 76 Organisationen mitmachten, darunter auch Wald Luzern. Im überarbeiteten WEP sei das Waldeigentum nun mehr erwähnt, freut sich Geschäftsführer Werner Hüsler. «Wir brauchen mehr Wertschätzung und eigentlich auch eine Entschädigung für die Erholungsnutzung.»
Störungen reduzieren
Zunehmend sind auch die Störungen und Konflikte im Wald, diese müssten reduziert werden. Die Waldbesuchenden sollen sich respektvoll im Wald verhalten und Signalisationen beachten, ist eines der Anliegen des WEP. Der Wald soll auch möglichst frei von Erholungseinrichtungen bleiben, diskutiert wird auch ein Rangersystem.