Der Spaziergänger nervt sich über wegen Holzarbeiten abgesperrte Wege, Jäger ärgern sich wegen Mountain-Bike-Pfaden quer durchs Dickicht und Naturschützer würden sich mehr hundefreie Gebiete wünschen. Konflikte im Wald zu vermeiden, ist keine einfache Aufgabe. Das Amt für Wald beider Basel setzt dafür auf Planung und Mitwirkung.
Der Plan kommt in Revision
In einer Medienmitteilung informiert das Amt, dass der Waldentwicklungsplan WEP Egholzquelle im Moment nach einer Analyse in Revision sei. Bei der Analyse habe man anhand von 713 Kontrollstichproben im Wald dessen Zustand erfasst und mit Zahlen und Zielen aus dem bisherigen WEP verglichen.
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Der Waldfunktionenplan ist Teil des WEP und definiert Zonen, in denen verschiedenen Waldfunktionen Vorrang haben. (Bild Screenshot WEP)
Gute Noten für den Naturschutz
Knapp ein Vierteil der Waldfläche habe ins Inventar geschützter Naturobjekte des Kantons Basel-Landschaft aufgenommen werden können. Die Anstrengungen im Bereich des Naturschutzes hätten sich also gelohnt, schlussfolgert das Amt.
Da in den vergangen Jahren wenig Holz genutzt worden sei, verfüge der Wald Ergolzquelle einen überdurchschnittlich grossen Holzvorrat von 391 Kubikmetern auf.
Weiter hat die WEP-Analyse gezeigt, dass die «Lenkung von Erholungssuchenden» schwierig durchzusetzen sei. Als Beispiel werden der Vollzug der Leinenpflicht für Hunde oder Regelungen für Biker genannt.
Mehr Nachfrage bei Erholung und Sport
Basierend auf der Analyse habe man nun unter Einbezug aktuellerer Entwicklungen (z. B. dem Klimawandel) und der lokalen Interessensgruppen die Ziele und Schwerpunkte im WEP angepasst oder neu erarbeitet.
So habe sich gezeigt, dass bei den Bereichen Erholung und Sport im Wald die Nachfrage in den letzen Jahren gewachsen sei. Dadurch wurde die Bewirtschaftung «komplexer» und man müsse mehr erklären und informieren. Entsprechend wird im neuen WEP darauf mehr Gewicht gelegt.
Wer kann mitwirken?
Mit diesen Gesprächen ist die Mitwirkung am WEP Ergolzquelle noch nicht abgeschlossen. Bis am 15. Juni 2020 kann jeder Einwohner der betroffenen Gemeinden eine Stellungnahme zum WEP einreichen.
Mehr Informationen: Waldplanung beider Basel
Funktionen erhalten und Konflikte vermeiden
Die Ziele von Waldnutzungsplänen sind einerseits die Erhaltung der Waldfunktionen (beispielsweise im ökologischen Sinn und für die Erholung bzw. Nutzung) und das Vermeiden von Konflikten.
Bei der Erstellung bzw. Revision (jeweils nach 15 Jahren) sind verschiedene Interessensgruppen und Fachleute involviert. Ausserdem kann jeder Einwohner einer betroffenen Gemeinde per Stellungnahme seine Meinung kundtun.