Die Gemeinde Twann soll mit einem Tunnel vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Doch seit das Projekt bekannt ist, kamen bereits 80 Einsprachen. Im Kreuzfeuer der Kritik steht vor allem ein Installationsplatz für Maschinen und Baumaterial am Ostportal des geplanten Tunnesl, bei Wingreis.
Verunreinigung durch Baustelle
Dort wachsen auch die Reben Anne-Claire Schott. Die preisgekrönte Winzerin arbeitet nach bio-dynamischen Richtlien und erhob ebenfalls Einsprache. Der Staub und die Aerosole der Baustelle würden den Boden, die Reben und die Trauben verunreinigen, argumentierte sie.
Nun hat sie teilweise Recht bekommen, wie das "Bieler Tagblatt" schreibt. Das Gericht machte dem Bundesamt für Strassen für den Bau des Tunnels weitere Auflagen. So sollen einige Arbeiten vo der Traubenreife stattfinden. Zudem müssen spezielle Schutzmassnamen gegen Veränderungen von Boden und Wasserhaushalt getroffen werden. Auch zusätzliche Entschädigungen wurden festgelegt.
Keine alternative Strecke
Abgeleht wurden hingegen weitere Forderungen wie die Prüfung von alternativen Streckenvarianten, um weniger Rebland zu verlieren, und einer Verkleinerung der Baustelleninstallation.
Anne-Claire Schott will den Entscheid dennoch nicht ans Bundesgericht weiterziehen, wie sie der Online-Plattform Infosperber erklärte. Die Erfolgschancen seien zu gering. «Es ist nicht richtig, dass meine Generation den Netzbeschluss aus den 60er-Jahren ausbaden muss», wird Anne-Claire Schott im Artikel zitiert: «Beim Entscheid zur Linienführung waren wir Kinder oder Teenager und hätten damals einsprechen müssen – das ist unfair.»
Weitere Informationen:
Schott Weine
www.infosperber.ch