An der regelmässig stattfindenden «Präsidentinnenkonferenz», bei der die Präsidentinnen aller Kantone dabei sind, wurden am Mittwoch diverse Beschlüsse gefasst, wie der SBLV in einer Medienmitteilung schreibt.
So wurde das Tätigkeitsprogramm 2024 von den Präsidentinnen der Mitgliedorganisationen genehmigt. Geplant ist unter anderem:
- Die Plattform «SBLV-Vermittlung von Hilfe & Unterstützung» wird verstärkt mit einem Schwerpunkt zur Sensibilisierung von Überlastung und Burnout-Prävention.
- Das Projekt #ALMA und die Veröffentlichung der Landfrauenrezepte werden weitergeführt. Damit will sich der SBLV weiterhin für die Vermittlung und Förderung von Wissen rund Ernährung und Hauswirtschaftsthemen einsetzen.
- Der Verband wird weiter Einfluss auf die zukünftige Agrar- und Ernährungspolitik nehmen. Dazu gehört die Umsetzung der AP22+ sowie die Erarbeitung der AP2030+. Zudem wird er weiterhin in Prozessen im Zusammenhang mit der sozialen und rechtlichen Stellung der Frauen in der Landwirtschaft mitwirken.
- Gemeinsam nehmen SBLV-Mitglieder am Frauenlauf in Bern teil. Sie laufen in Solidarität aller Mädchen und Frauen weltweit.
Aktiv in der Agrarpolitik
Zur Änderung des Landwirtschaftsgesetzes (Motion 19.3445) hat der SBLV in Zusammenarbeit mit der Branche einen Vorschlag erarbeitet. Es geht dabei um die angemessene Entschädigung von Ehegattinnen und Ehegatten und eingetragenen Partner- innen und Partnern von Landwirtinnen und Landwirten im Scheidungsfall.
Die Motion 19.3445 verlangt eine Gesetzesänderung. Ziel ist, die Entschädigung der Ehegatten im Falle einer Scheidung in der Landwirtschaft sicherzustellen.
Der erarbeitete Vorschlag sieht unter allem eine Verpflichtung zu einer gemeinsamen Beratung vor und/oder ein Nachweis der Auszahlung einer Entlöhnung für die Gewährung von einzelbetrieblichen Finanzhilfen für Strukturverbesserungen. Die Stellungnahme des SBLV wird im Laufe des Dezembers auf der Webseite verfügbar sein.
Parolen zu Abstimmungen
Ein weiteres Thema waren Parolenfassungen: Für die Abstimmungen vom 3. März 2024 hat die Präsidentinnenkonferenz einstimmig die Nein-Parole zur 13. AHV- Initiative sowie zur Renteninitiative gefasst. Die 13. AHV- Altersrente würde die finanzielle Lage der AHV wesentlich verschlechtern und einen zusätzlichen, grossen Finanzierungsbedarf auslösen. Mit der Renteninitiative soll das Rentenalter mit der Lebenserwartung verknüpft und schritt- weise bis 68 Jahre erhöht werden. Das Rentenalter wurde erst mit der Reform AHV21 erhöht, eine weitere Erhöhung ist aktuell nicht akzeptabel.
Nein zur Biodiversitätsinititive
Auch für die Biodiversitätsinitiative hat die Konferenz einstimmig die Nein-Parole gefasst. Die Initiative fordert mehr Flächen und höheren Schutz für Natur, Landschaft und Baukultur. Sie geht in die falsche Richtung. Die Biodiversität ist für die Bauernfamilien wichtig. Sie stellen bereits 19 Prozent (190‘000 ha) des Kulturlandes als Biodiversitätsflächen zur Verfügung, obwohl sieben Prozent erforderlich sind. Sie sind bereit, die Qualität dieser bereits bestehenden Flächen zu verbessern. Es muss jedoch genügend Kulturland erhalten bleiben, um die Nahrungsmittelproduktion gemäss dem Auftrag der Bundesverfassung zu gewährleisten.
Zudem entschieden die Präsidentinnen, die Zusammenarbeit mit Swissmilk 2024 fortzuführen. Im laufenden Jahr wurden vierzig neue Landfrauenrezepte von Swissmilk fotografiert. Sie werden bis Ende November für die Webseite aufbereitet. Die Mitgliedorganisationen haben die Möglichkeit, wiederum eigene Rezepte zu kreieren und sind gebeten, zwei bis drei Rezepte pro Kanton einzureichen.