Rösi hatte immer etwas Besonderes an sich. Wer in ihrem Restaurant Wald in Schangnau gegessen hat, hat es gesehen und gespürt. Und wenn der Appenzeller Maler Kurt Metzler zu-fällig mit seiner Frau dort ass, inspirierte sie ihn zu Kunstwerken.
Andere, die das Lokal geführt hatten, tranken lieber mit ihren Gästen. Es war eine harte Zeit, und Rösi arbeitete hart. Und obwohl sie einen besonderen Humor hatte wie ihr Bruder Danu, kam sie manchmal in die Stegmatte, das Haus über der Emme, und weinte.
Als der Künstler vorbeikam, war Rösi zwar alt geworden, aber ihr Charakter war stärker denn je. Sie war immer weiss gekleidet, aber ihr Haar war immer schwarz.
Und nach dieser einen Begegnung begann Kurt, sie auf grossen Postkarten zu malen, die er anfertigte, und er schickte ihr jeden Tag eine, wenn sie im Altersheim lebte. Auf den meisten war sie zu sehen, und auf den anderen war seine Katze Kater Kobi zu sehen. Und Rösi zeigte die Karten jedem, der zu Besuch kam.
Und jetzt, nach all den Jahren ... gibt es kein Restaurant mehr, und Rösi lebt in diesen Postkarten weiter, die liebevoll im Haus über der Emme aufgehängt sind.