2020 hat Kari Bürgi auf seinem Zebuhof erstmals drei Stellplätze an drei Standorten in Hofnähe angeboten. «Wir haben das schon zuvor selten und sporadisch gemacht», erklärt der Schwyzer Landwirt, der verschiedene Agrotourismus-Formate anbietet. Letztes Jahr habe er dann beim Raumplanungsamt nachgefragt, ob für Stellplätze eine Bewilligung nötig sei. Den Umgang mit den Behörden beschreibt Bürgi-Schelbert als angenehm und so konnte rasch eine passende Lösung gefunden werden.
«Nutzungserweiterung» bestehender Parkplätze
Da die Camper auf bestehenden Parkplätzen auf dem Hofareal stehen sollten, einigte man sich auf eine Nutzungserweiterung. Dafür stellte Kari Bürgi ein Baugesuch, das mit der ausdrücklichen Voraussetzung bewilligt wurde, dass keine baulichen Massnahmen für die Stellplätze vorgenommen werden dürfen. «Das ging eigentlich ganz schlank. Die Nutzungserweiterung wurde innerhalb der für ein Baugesuch üblichen drei Monate bewilligt», schildert der Landwirt.
Wichtig dabei sei die Abwägung der Umweltauswirkungen der Stellplätze durch die Behörden gewesen. «Hier sollte man gut argumentieren», rät Bürgi, «z. B. damit, dass mit geregelten und kontrollierten Angeboten Wild-Camping ein Riegel vorgeschoben werden kann.»
Stellplätze haben sich gelohnt
Im letzten Jahr konnte der Zebuhof rund 320 Campern mit ca. 700 Übernachtungen auf den Stellplätzen à 35 Franken, pro Fahrzeug mit zwei Erwachsenen, verrechnen. «Von Anfang Mai bis September waren wir ausgebucht» – Das lohne sich, meint Bürgi. Für 15 Prozent der Einnahmen wird das Angebot des Zebuhofs über die Buchungsplattform Nomady koordiniert und abgerechnet.
Als positiver Nebeneffekt profitierte der Betrieb auch von der durch die mobilen Gäste angekurbelter Direktvermarktung: «Etwa ein Drittel der Gäste hat etwas Kleines von Hof gekauft», schätzt der Schwyzer.
Betreuungsaufwand habe es durch die Camper kaum gegeben. «Man merkte schon bei der Begrüssung, dass die meisten vor allem Ruhe suchen», erinnert sich Kari Bürgi, «und wir sind schliesslich nicht für die Unterhaltung der Gäste zuständig», ergänzt er lachend. 99 Prozent der Begegnungen habe er als angenehm erlebt.
Die Abfallentsorgung sollte geregelt werden
Ein wiederkehrendes Thema sei die Abfallentsorgung gewesen. «Als Lösung wird nun allen Gästen ein Gebührensack abgegeben.», sagt der Schwyzer. Für 2021 hat der Zebuhof den Stellplatzpreis leicht angepasst. So ist die Entsorgung gleich inbegriffen.
«Dieses Jahr wird wohl nochmal eine grosse Nachfrage nach Stellplätzen bestehen», vermutetet Kari Bürgi. Anderen Landwirten rät er, mit den Behörden Kontakt aufzunehmen, um ein rechtlich wasserdichtes Angebot zu lancieren.