Der 15. Juni ist bereits vorbei, die ersten Öko-Flächen dürfen gemäht werden. Jedoch ist die Unkrautregulierung an solchen Stelle nicht leicht. Wir bereinigen die befallenen Parzellen vor der Nutzung, was oft mit grossem Zeitaufwand verbunden ist.

Diese Kräuter müssen raus

Vor einigen Tagen waren wir auf den Feldern unterwegs, wo wir uns der Aufgabe gewidmet haben, diverses Unkraut zu bekämpfen. Blacken und Berufkraut sind an manchen Orten nicht scheu, wobei wir das Ganze durch ständiges Ausreissen gut zurückhalten mögen. Auf der Weide kamen die Disteln dran, die versuchen wir durch (chemische) Einzelstockbehandlung nach der Nutzung zu verdrängen.

Blacken sind zähe Gegner

Blacken sind ein Ampfer-Gewächs, ein bekanntes, hartnäckiges Unkraut, welches eher bei intensiv genutzten Flächen vorkommt, sich schnell ausbreitet und andere brauchbare Pflanzen verdrängt. Ihre zähen Wurzeln durchdringen den Boden tief, dadurch zeigen sie auch bei trockenen Bedingungen wenig Mühe.

Zudem macht es das schwierig, sie vollständig durchs Ausstechen zu entfernen, da bei älteren Blacken die Wurzel irgendwo abbricht, statt ganz herauszukommen. Die Samen können mehrere Jahrzehnte lang im Boden überleben und wieder gedeihen.

Ein eingeschlepptes Unkraut

Das Berufkraut hingegen produziert eine grosse Anzahl von Samen, die durch Wind und Tiere (zwischen den Klauen) weit verbreitet werden. Diese Pflanze ist nicht einheimisch und besonders anpassungsfähig. Ihre rasche Vermehrung führt dazu, dass sie schnell andere Pflanzenarten überwuchert und die hiesige Vielfalt z. B. in Ökowiesen stört.

Schon bevor sie aufblühen und sich so vermehren könnten, versuchen wir, die Pflanzen samt der Wurzel auszureissen oder mit einem Schraubenzieher auszustechen. Obwohl es «Einjähriges Berufkraut» heisst, kommen meistens bei bereits abgebrochenen Stielen wieder frische auf.

Disteln gezielt behandeln

Disteln werden auf der Weide mit ihren stacheligen Blättern und robusten Stielen logischerweise nicht vom Vieh gefressen. Die gezielte chemische Behandlung einzelner Distelstöcke ist eine präzise Methode, um ihre Ausbreitung zu kontrollieren. Die unterirdischen Wurzeln können dort, wo sie verletzt werden, auch wieder frisch austreiben und machen somit die mechanische Bekämpfung eher schwierig.

[IMG 2]Zur Person: Francesco De Benedetto war Kandidat beim Wettbe­werb «Lehrling des Jahres 2022». Nach seiner ersten Lehre als Sanitärinstalla­teur verliebte sich der 21­-Jährige aus Gretzen­bach SO in die Landwirt­schaft, vor allem in die Braunviehhaltung. Nach dem zweiten Berufsab­schluss als Landwirt EFZ ist er wieder auf den Bauernhof Hofchäsi Schmid in Gretzenbach gezogen. Dort hält Familie Schmid­-Häusermann Rindvieh und einen kleinen Bestand an Schweinen.