Für Landwirt(innen) ist Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) an Bahnböschungen ein Ärgernis. Die gelb blühenden Pflanzen enthalten Giftstoffe, die weder beim Trocknen noch Silieren abgebaut werden. Auf Weiden gilt Jakobskreuzkraut daher als Problempflanze. Es handelt sich aber um eine einheimische Art und nicht um einen Neophyten.

Mit Handschuhen entfernen

AboBöschungen gehören zur Bahninfrastruktur. Ihr Unterhalt hat aber auch eine ökologische Bedeutung: einerseits als wertvollen Lebensraum und für die Vernetzung, andererseits gegen die Verbreitung invasiver Neophyten.Schweizerische BundesbahnenDie SBB sparen beim Jäten – Bauernverbände auf den BarrikadenFreitag, 19. Juli 2024 Dasselbe gilt für Johanniskraut (Hypericum perforatum). Diese Pflanzen sind nur schwach giftig, können aber bei Rindern oder Kälbern Hautrötungen oder Schwellungen an schwach behaarten und dünnhäutigen Stellen auslösen. Ausserdem wirkt Johanniskraut zwar als Arznei stimmungsaufhellend, macht die Haut bei Berührung der Pflanzenteile aber empfindlicher für Sonnenlicht (phototoxisch). Von Weiden sollte es (am besten mit Handschuhen) ebenso entfernt werden wie das Jakobskreuzkraut.

Das dritte im Bunde der gelb blühenden Kräuter mit Problempotenzial ist das Schmalblättrige Greiskraut (Senecio inaequidens). Info Flora führt es auf der schwarzen Liste der invasiven Neophyten auf. Schmalblättriges Greiskraut sei für das Vieh giftig und mit dem Wollhandel aus Südafrika eingeführt worden. Es entwickelt sich laut Info Flora hierzulande vor allem entlang von Strassen und Schienen.

AboJakobskreuzkraut wird 30 bis 100 Zentimeter hoch und verbreitet sich sehr erfolgreich über mit Fallschirmen versehene Samen. (Bild jsc)PflanzenJohanniskraut und Jakobskreuzkraut: Zwei Giftpflanzen, die nicht auf Ihre Weide gehörenMittwoch, 8. Juli 2020 Einige Hinweise zur Unterscheidung:

Jakobskreuzkraut: Ungleich eingeschnittene Blätter, kahl oder spinnwebartig behaart, riechen zerrieben unangenehm. Blüten 1,5 bis 2 cm gross, aus feinen, langen Blütenblättern, in Dolden.

Johanniskraut: Eiförmige Blätter, im Sonnenlicht durchscheinend gepunktet. Grössere Blüten und vor allem Blütenblätter als Jakobskreuzkraut.

Schmalblättriges Greiskraut: Blüte ähnelt dem Jakobskreuzkraut, Blätter linear und schmal (2–3 mm breit), spitz und mit knorpeligen Zähnchen am Rand. Blüht bis im Oktober.

Ausdrücklich gegen eine Art

Die Ausbreitung von Senecio inaequidens will die SBB ausdrücklich im Rahmen ihrer Fünf-Punkte-Strategie angehen. Ob die SBB Jakobskreuzkraut und Johanniskraut als gesundheitsgefährdende Arten ansieht und ebenfalls in Schach halten will, geht daraus nicht hervor.

Die gelbe Blüte sieht jener des einheimischen, aber ebenfalls giftigen Jakobskreuzkraut ähnlich. (Bilder jsc)NeophytenNeophyten: Schmalblättriges Keuzkraut ist invasiv und giftigDienstag, 28. Juli 2020