Für das gesamte Schweizer Mittelland heisst es seit anfangs März: Meist sonnig, Höchsttemperatur 12 bis 18 Grad. Ideale, trockene Bedingungen für den Weidestart. Je nach Grashöhe im Herbst und Überwinterung gibt es bereits einen Grasvorrat, der genutzt werden will.
Weiden kurz bestossen
Alle für die Weide vorgesehenen Flächen können nun kurz bestossen werden (anfangs nur stundenweise). Der Grasbestand sollte dabei von den Tieren von Beginn an auf die angestrebte Weideabtriebshöhe abgefressen werden.
Wer seine Wiesen früh intensiv beweidet, profitiert von einigen Vorteilen:
- Der Futterberg während der Wachstumsspitze ist weniger ausgeprägt.
- Es wird früh eine gute Staffelung der Weidekoppeln erreicht.
- Vitamine und gute Gehalte von jung gewachsenem Gras, die Bewegung und saubere Klauen sind gut für die Tiergesundheit und die Produktion.
- Effektive Unkrautbekämpfung durch noch unselektives Fressverhalten.
- Früher und häufiger Verbiss fördert die Bestockung der Untergräser. Mehr Triebe ergeben bessere Trittfestigkeit.
- Gewisse Aspekte könnten als Nachteil ausgelegt werden:
- Die Weide muss bei Schnee oder viel Regen wieder pausiert werden.
- Bei mehrmaligen Wetterwechseln kann es mehrere Futterumstellungen für die Tiere bedeuten.
Mehr Gräser, weniger Unkraut
Über die Weideflächen hinaus profitieren speziell Naturwiesen von einem sogenannten Pflegeweidegang im Frühjahr, denn er fördert den Anteil an wertvollen Gräsern und hemmt die Verunkrautung. Gemeines Rispengras und andere minderwertige Pflanzen werden gefressen und somit auch reguliert.
Auf sehr intensiven Schnittwiesen, vor allem auch auf Ansaatwiesen in der Fruchtfolge, kann die Massnahme hingegen über das Jahr hinweg gesehen etwas Ertrag kosten. Aber auch hier wird dieser Nachteil zugunsten einer dichteren Grasnarbe in Kauf genommen, wenn die Fläche im späteren Verlauf des Jahres auch geweidet werden soll.
Walzen gegen Unebenheiten
Mithilfe einer frühen Beweidung bleiben oftmals weitere erforderliche Massnahmen auf der Parzelle erspart. Welches Gerät sich unter welchen Bedingungen am besten eignet, wird im AGFF-Infoblatt U5 gezeigt. Ein Walzen bei leicht feuchtem Boden kann allfällige Unebenheiten weiter reduzieren.
Mäusehaufen werden am effizientesten mit einer Wiesenegge verstrichen – sinnvoll kombiniert mit einer Übersaat. Mechanische Pflegemassnahmen sind speziell auf den Parzellen angebracht, auf denen als Nächstes eine Schnittnutzung erfolgen wird.