Das Brienzerrothorn und das Tannhorn mögen Touristen anziehen, aber hier, mitten auf einer winzigen Alp, ist die wirkliche Geschichte versteckt. An diesem Ort mit Spycherwed Hausi, der auf den Fusspfaden seiner Vorfahren lebt. Seine Familie entspringt den nomadischen Händlern, den Säumern, welche den Wannenpass während Generationen überquerten, lange vor Strassen, Autos und Industrie. Sie kamen hinüber mit Maultieren und reisten zu den Marktstädten. Wenn der Schnee schmolz, kehrten sie zurück mit Salz, Wein und Futter.

Durch den Strassenbau wurden die Säumer überflüssig, so auch Hausis Vorfahren. Deshalb liessen sie sich nieder in der kleinen Bergnische, gerade dort, wo der Wannenpass beginnt. Das ist Spierweid, oder Spycherweid, das Land, welches nach der Spierstaude benannt wurde, der Pflanze «die dir sagt, wo das Wasser ist». Der Wannenpass ist nicht für sie oder für mich. Er verliert sich im Berg und den Legenden. Aber gelegentlich gibt er einen Hinweis auf die Geschichte frei: ein verrostetes Huf eines Maulesels, so wie dasjenige, welches Hausi aus der Schublade zieht.