Sauer schmecken sie, hart und holzig ist das Fruchtfleisch: Quitten sind roh kein Genuss. Dafür sind die goldgelben Früchte in Form von Gelée, Sirup, Kompott, Schnaps oder anderen verarbeiteten Produkten besondere Leckerbissen.
Der Duft der Quitte sei unverkennbar und kaum zu charakterisieren, da es im Pflanzenreich keine auch nur ähnliche Duftnote gebe, schreiben Lucas Rosenblatt und Freddy Christandl in ihrem Buch "Quitten – Das Comeback einer vergessenen Frucht".
Uralte Frucht
Man geht davon aus, dass Quitten bereits vor 6'000 Jahren kultiviert wurden und in ihrer Wildform zu den ältesten Früchten überhaupt gehören. Quitten, wie Äpfel und Birnen ein Rosengewächs, sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Zudem enthalten sie viel Pektin, das den Cholesterinspiegel im Blut senkt und gut für die Verdauung ist. Weltweit sind rund 200 Quittensorten bekannt, in der Schweiz werden aber nur ein paar wenige Sorten angebaut wie Ronda, Vranja, Bereczki oder Champion.
Anfällig auf Feuerbrand
Im Gegensatz zu Äpfeln und Birnen haben Detailhändler Quitten in der Regel nicht im Sortiment. Am ehesten wird man auf einem Wochenmarkt oder bei einem Obstbauern fündig. Doch längst nicht jeder Obstproduzent verfügt über Quittenbäume. Wegen der hochansteckenden Feuerbrand-Krankheit, die seit 1989 in der Schweiz wütet, wurden viele Quittenbäume gerodet – und nicht wieder ersetzt. Denn Quitten sind besonders anfällig auf Feuerbrand, robuste Sorten gibt es keine.
Michael Wahl/lid