Resu kam mit einem Kompass und ohne ein Wort Englisch in den Yukon. Er verbrachte dort vier Monate und sah oft wochenlang keine Menschen. Und mit einem Kanu, einem Zelt, einer Angelrute und einer Diät aus Jackfish und Reis, sagt er, «habe ich mein Chi gefunden», was sich auf das alte chinesische Wort für die Essenz der Existenz bezieht. Resu war schon immer weit draussen, auch wenn er genau hier ist. So wie jetzt bei mir, während die Zigarettenasche zart auf den Boden fällt, der einst seine Liebe beherbergte: Lärsli, den Hochlandbullen, benannt nach dem Eisbären im Berliner Zoo. Nachdem Lärsli verwaist war, wurde Resu seine Mutter und sein Vater. Heute baut er mit einer sterbenden Kettensäge und einer Akkubohrmaschine mit zu wenig Akku ein «Partyhaus», wie er es nennt. Er misst immer wieder den Rahmen für das Dach aus, und es scheint nie zu passen. «Eher trapezförmig als rechteckig», murmelt er. In der Zwischenzeit haben sich, wie jeden Winter, überwinternde Dachse unter seine Hütte gegraben, bis die Hütte anfing, sich zu neigen. Aber während andere vielleicht das Chaos sehen, sieht Resu mit seiner stillen Weisheit des Alters einfach das Leben. Denn er hatte schon immer sein Chi.
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Pinaki
Der Wind, der uns herumwehte
Der unter anderem in Schangnau und Visperterminen ansässige Fotograf und Weltenbummler Pinaki berichtete alle zwei Wochen aus seinem farbigen Leben - mit schwarzweiss-Bildern. Dies ist sein letzter Beitrag für die BauernZeitung.

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Der unter anderem in Schangnau und Visperterminen ansässige Fotograf und Weltenbummler Pinaki berichtet alle zwei Wochen aus seinem farbigen Leben - mit schwarzweiss-Bildern. Heute über Panettoni.

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Ein Felsbrocken zum Wärmen von Generationen
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Im Wald graben, um das Licht zu finden
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Ein Festmahl: Altes Brot und Traubenzucker
Der unter anderem in Schangnau und Visperterminen ansässige Fotograf und Weltenbummler Pinaki berichtet alle zwei Wochen aus seinem farbigen Leben – mit schwarzweiss-Bildern. Heute über Fides.

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Erinnerungen an ein schönes Tessin
Der unter anderem in Schangnau und Visperterminen ansässige Fotograf und Weltenbummler Pinaki berichtet alle zwei Wochen aus seinem farbigen Leben – mit schwarzweiss-Bildern. Heute über Franco, der sein ganzes Leben lang gefischt hat, obwohl er eigentlich gar keinen Fisch mag.

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Am steilsten Hang: der älteste Apfelbaum
Der unter anderem in Schangnau und Visperterminen ansässige Fotograf und Weltenbummler Pinaki berichtet alle zwei Wochen aus seinem farbigen Leben - mit schwarzweiss-Bildern. Heute über Fritz und den ältesten Apfelbaum weit und breit.
