Überregional bedeutsame Landtechnik-Anlässe waren eher rar gesät im zweiten «Corona-Jahr» 2021. Umso grösser war der Andrang an der Serco-Night und am Serco-Day im bernischen Oberbipp. Auf ihrem Firmengelände präsentierte die Serco Landtechnik AG zahlreiche Neuheiten von verschiedenen Herstellern.
Endlich wieder vor Ort
Landtechnik-Fans aus dem ganzen Schweizer Mittelland und darüber hinaus dürften sich den 27. oder den 28. November 2021 im Kalender eingetragen haben. Während die Serco-Night am Freitagabend von rund 700 geladenen Gästen besucht wurde, fanden sich im Lauf des Samstags zum öffentlichen Anlass am Serco-Day erneut rund 500 Gäste ein.
«Wir hatten Anmeldezahlen in Rekordhöhe – und das trotz Zertifikatspflicht», freute sich Werner Berger, CEO der Serco Landtechnik AG. «Man spürt es: Die Leute haben das Bedürfnis, wieder vor Ort zu kommen, die neuesten Maschinen unter die Lupe zu nehmen und sich auszutauschen.»
Roboter im Rampenlicht
Ein grosses Highlight der Produktepräsentation war ein Feldroboter des französischen Herstellers Carre. Das Modell «Anatis» soll Gemüseproduzentinnen eigenständig beim Jäten unterstützen.
Weil die rechtliche Situation um autonom arbeitende Maschinen bislang noch nicht geklärt ist, funktioniert der Anatis als sogenannter Co-Bot. Das bedeutet, dass der Roboter kollaborativ arbeitet, also gemeinsam mit Menschen und von diesen nicht durch Schutzeinrichtungen getrennt. Ausgestattet ist der Roboter mit einer Drei-Punkt-Aufhängung am Heck, wodurch verschiedene Geräte angehängt werden können.
Beim Anatis handelt es sichum ein Vorserien-Modell, also um ein Gerät, das vor dem Verkaufsstart in der Praxis auf Herz und Nieren geprüft wird. Die Serco Landtechnik AG und ihr Schwesterunternehmen Agroline werden den Anatis nun gemeinsam mit Landwirten und Gemüseproduzentinnen im Rahmen eines mehrjährigen Projekts testen. Dabei sollen interne Fachleute neue Erkenntnisse über die künftige Nutzung autonomer Maschinen gewinnen.
Viele Neuheiten von Claas
In Oberbipp präsentierte die Serco als exklusive Claas-Importeurin natürlich zahlreiche neue oder überarbeitete Claas-Landmaschinen, darunter verschiedene Traktoren. Im Hinblick auf die neue EU-Abgasnorm V hat der deutsche Hersteller etwa die Allrounder-Traktoren der Serie Arion 400 überarbeitet und darüber hinaus ein neues Top-Modell eingeführt, den Claas Arion 470, der in Oberbipp ausgestellt wurde.
Die Modelle vom Arion 440 aufwärts weisen künftig mehr Leistung, mehr Hubkraft und ein höheres zulässiges Gesamtgewicht auf, wodurch die Nutzlast erhöht wird. Die kompakten Traktoren der Arion-Serieverfügen über eine gleichmässige Gewichtsverteilung undsind sehr wendig dank eines Einschlagwinkels von bis zu55 Grad.
Auch bei den Zweikreisel-Mittelschwadern gab es Neuheiten zu sehen: Claas hat sieben neue, modernisierte Modelle eingeführt, die einfacher zu bedienen sind. Manche dieser neuen Modelle sind in zwei verschiedenen Ausführungen verfügbar: Die Ausführung «Trend» bietet jeweils eine eher einfache Ausstattung, während «Business»-Ausführungen zusätzliche Features aufweisen. Die Modelle Liner 266 bis 3100 sind mit Arbeitsbreiten zwischen 6,2 m und 10 m verfügbar.
Bei den Feldhäckslern wartet Claas ebenfalls mit Neuerungen auf. Besondere Aufmerksamkeit widmeten die Hersteller etwa dem neuen Orbis-Maisgebiss und dessen Einsatz auf dem Feld. Das Gebiss lässt sich innert rund 25 Sekunden synchron einklappen; ein Transportschutz mit Warneinrichtung lässt sich vollautomatisch ausklappen. So muss der Landwirt nicht extra von seiner Maschine steigen, wenn er vom Feld auf die Strasse wechseln will.