«Grundsätzlich erfüllen die verschiedenen Lüftungssysteme unterschiedliche Zwecke», erklärt Pirmin Strauss von der Hungerbühler Klima AG. Bei der Schlauchlüftung gehe es beispielsweise in erster Linie darum, frische Luft bis direkt zum Tier zu führen. Der Luftstrom ist dabei sehr langsam und erzeugt keine Zugluft, verdrängt aber Schadgase. «Zwar kann man durch eine schnellere Zirkulation auch kühlen, das ist aber nicht der Hauptzweck des Schlauchsystems», führt der Fachmann aus. Ein solcher Schlauch sei aber für fast alle Stallbauarten für Rindvieh geeignet, da er individuell angepasst wird, etwa in Höhe und Lochdurchmesser. Einen Nachteil sieht Strauss allerdings im Preis: «Es ist das teuerste System», meint er.
Günstiger Grossraumventilator
Die günstigste Variante für eine Lüftung ist der Grossraumventilator, der laut Strauss auch wenig Energie verbraucht. Das Gerät gibt es in Grössen zwischen 80 cm und zwei Metern Durchmesser und es wird in der Rindvieh- und Geflügelhaltung eingesetzt. Grossraumventilatoren sollen möglichst viel Luft in den Stall hineinbringen, welche Grösse zum Einsatz kommt, hängt vom jeweiligen Stall ab. «Bei einem lang gezogenen Stall kann man auch mehrere Geräte wie Dominosteine aufstellen», erklärt Pirmin Strauss. Schliesslich schwächt sich der Luftstrom mit zunehmender Distanz zum Ventilator rasch ab und ist nach etwa 20 Metern nicht mehr zu spüren. Geräuschemissionen sind vor allem bei kleineren Geräten und einer hohen Drehzahl zu erwarten.
Ventilatoren können auch seitlich in die Stallwand eingebaut werden. Bei Geflügel und Schweinen sorgen sie als Teil der Lüftung für stetigen Luftaustausch.